Für die Messung der Oberflächentemperaturen von Hitzeschutzmaterialien, wie sie bei Wiedereintrittskörpern verwendet werden, steht bei der Benutzung von Plasmawindkanälen zur Zeit nur die Strahlungsthermometrie mittels Pyrometern zur Verfügung. Hierzu müssen die Emissionsgrade der eingesetzten Werkstoffe bekannt sein. In Anlehnung an das beim Institut für Kernenergetik und Energiesysteme der Universität Stuttgart benutzte Linearpyrometer LP2 erfolgte die Entwicklung des linearen, miniaturisierten Pyrometers MP1. Die Temperaturmessung erfolgt hierbei hinter der Probe im geschützten Teil der Probenhalterung, so daß der Einfluß der Störstrahlung im Plasmastrahl umgangen werden konnte. Der Meßbereich des MP1 reicht von 1273 K bis 2173 K, der Meßfehler beträgt weniger als 1 % des Meßwertes. Die Kalibrierung erfolgte mittels LP2 und eines schwarzen Körpers, die Qualifikation im Plasmawindkanal mit einer Standardmaterialprobe aus gepreßtem Reinstgraphit. Die Testläufe wurden mit Stickstoff als Testgas durchgeführt, um die Erosion der Probe und die katalytischen Effekte gering zu halten. Es besteht die Möglichkeit eines Einsatzes des MP1 bei einem realen Wiedereintrittsexperiment. Für die Zukunft kann man sich die Verwendung eines weiterentwickelten MP1 als Meßverfahren beim Wiedereintritt zur Unterstützung der Piloten beim Manövrieren vorstellen.
Qualifikation eines Pyrometers für Raumfahrtanwendungen
Validation of a pyrometer for space applications
Zeitschrift für Flugwissenschaften und Weltraumforschung ; 18 , 2 ; 106-112
1994
7 Seiten, 10 Bilder, 3 Tabellen, 13 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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