Die üblichen Nachteile des Zweitaktverfahrens, höherer spezifischer Kraftstoffverbrauch, höhere Schadstoffemissionen, Zündaussetzer im unteren Last/Drehzahlbereich, können zum großen Teil durch Optimierung der Ladungswechselvorgänge minimiert werden. Die Verbesserung des Ladungswechsels bei Zweitaktmotoren sollte aber nicht nur eine gute Zylinderfüllung als Ziel haben, die mit einem größeren Aufwand an zugeführter Frischladung auch möglich wäre. Die Minimierung der Frischladungsverluste hat dabei mindestens eine gleiche Bedeutung. Außerdem ist bei der Entwicklung moderner Zweittaktmotoren das Gemischbildungskonzept ein zentrales Kriterium. Die klassische Variante ist die Kraftstoff-Direkteinspritzung in den Brennraum. Zur Verlängerung der Gemischbildungsdauer und zur Verbesserung der Gemischbildungsvoraussetzungen wird in der letzten Zeit zunehmend die Vormischung des Kraftstoffes mit einem Luftanteil zu einem fetten Gemisch außerhalb des Arbeitszylinders angewandt. Durch den Übergang von der äußeren zur inneren Gemischbildung können die Nachteile minimiert werden. Dabei wird die Einbeziehung von Kraftstoff in die Spülverluste nahezu gänzlich vermieden. Die Direkteinspritzung des Kraftstoffs beziehungsweise eines partiell gebildeten Luft/Kraftstoff-Gemisches in die Arbeitszylinder wird derzeit mit Erfolg bei modernen Zweitaktmotoren für Personenwagen erprobt.
Entwicklungsperspektiven moderner Zweitaktmotoren für Zwei- und Dreiradfahrzeuge
1993
31 Seiten, 24 Bilder, 13 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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