War man frueher allgemein der Ansicht, dass nach einem Spannungsarmgluehen keine Rissbildung in fluessigem Ammoniak auftritt, so musste man erkennen, dass sowohl Lagerbehaelter aus StE 355 wie auch Kesselwagen aus StE 460 trotz einer Spannungsarmgluehung Risse zeigen. So traten an zwei NH3-Lagerbehaeltern fuer die Rauchgasreinigung im GKM nach etwa 20 Monaten Betriebszeit in den Schweissnaehten Risse auf. An einem Behaelter wurde eine mechanische Nachbehandlung der Schweissnaehte zur Erzeugung eines Oberflaechen-Druckeigenspannungszustandes durchgefuehrt. Dieser Behaelter war nach einem Jahr beziehungsweise auch noch das darauffolgende Jahr frei von Rissen. Als Massnahme zur Abhilfe von Schaeden durch Ammoniak wird der Einsatz von Staehlen niedriger Streckgrenze empfohlen. Die Streckgrenze des Schweissgutes sollte an die des Grundwerkstoffes angepasst werden. Auch auf eine unkontrollierte Stickstoffaufnahme mit den moeglichen Nachteilen wird verwiesen. Nach dem Schweissen ist unbedingt ein Spannungsarmgluehen durchzufuehren. Angeraten wird ein Verschleifen der Naehte und kontrolliertes Kugelstrahlen. Ausserdem ist eine Konditionierung des Ammoniaks mit Wasser vorzunehmen. Verursacht wurden die Massnahmen durch Schaeden, die in den USA und der Bundesrepublik an Behaeltern aufgetreten sind.
Rissbildung in Schweissnaehten von Ammoniak-Lagerbehaeltern aus StE 355 - Massnahmen zu ihrer Vermeidung
Cracking in welds of ammonia storage tanks made from St E 355 - Measures to the avoidance of it
1989
19 Seiten, 13 Bilder, 2 Tabellen, 29 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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