In diesem Artikel wird nach dem aktuellen Wissensstand gezeigt, aus welchen Faktoren sich das Gesamtkrebsrisiko der allgemeinen Bevölkerung durch die Benzolbelastung zusammensetzt. Das Krebsrisiko durch die Benzolbelastung aus dem Kraftfahrzeugverkehr im Verhältnis zum Gesamtrisiko wird quantifiziert. Die verkehrsbedingten Belastungen innerhalb und außerhalb von Kraftfahrzeugen werden aus mehreren Studien zitiert. Bei Kraftfahrzeugen entstehen durch die Emission von flüchtigen organischen Substanzen aus der Innenausstattung sowie aus dem Kraftstoff im Betrieb als auch im abgestellten Zustand hohe Innenraumbelastungen. In Neufahrzeugen wurden Konzentrationen von flüchtigen organischen Substanzen mit 10-12 mg/m3 und teilweise bis zu 65 mg/m3 gemessen. Gesundheitlich besonders relevant sind die durchschnittlichen Konzentrationen von Benzol im Wageninneren von etwa 50 mikrog/m3. Zudem werden Studien zitiert, die unterschiedliche Fahrbedingungen für die Belastung im Innenraum von KFZ als auch Schadstoffprofile im Straßenbereich berücksichtigen. Die geschätzte, kumulierte Benzolaufnahme liegt bei etwa 66 mikrog/Tag. Der Anteil der Benzolaufnahme aus Nahrungsmitteln liegt bei 8 %, aus der Innenraumluft bei 53 %, aus der Außenraumluft bei 9 % und bei einer einstündigen Autofahrt aus dem Kraftfahrzeuginnenraum bei 30 %. Für eine Benzolexposition von 0,11 mikrog/m3 liegt das Krebsrisiko bei 10-6. Das gesamte Krebsrisiko liegt durch Benzolaufnahme bei etwa 6 pro 100000 exponierter Personen.
Gesundheitliche Bedeutung der verkehrsbedingten Benzolbelastung der allgemeinen Bevölkerung
The significance for the health of the general population of exposure to benzene in traffic
Zentralblatt für Hygiene und Umweltmedizin ; 196 , 6 ; 481-494
1995
14 Seiten, 4 Bilder, 4 Tabellen, 40 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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