Klassifikationsgesellschaften sind technische Sachverständigenorganisationen der Schiffahrt und des Schiffbaus, deren Hauptaufgabe in der Verbesserung der Sicherheit in der Schiffahrt liegt. Aus Sicht dieser Einrichtungen wird im vorliegenden Übersichtsbeitrag der aktuelle Stand der experimentellen Strukturanalyse schiffbaulicher Konstruktionen aufgezeigt. Auch im Zeitalter rechnergestützter Analysemethoden ist das Experimentieren an Modellen oder der Großausführung eine fundamentale Aufgabe. Zum einen gilt es, theoretische Berechnungsmethoden zu validieren, zum anderen stehen oft rein theoretische Modelle nicht oder nur in unzureichender Form zur Verfügung. Anhand ausgewählter Beispiele werden das Messen der Funktionsfähigkeit und der geforderten Eigenschaften (z.B. Geschwindigkeits- und Leistungsmessung, Drehschwingungsmessung, Schiffskörperschwingungsmessung, Schallmessung), die Materialprüfung und werkstoffliche Schadensuntersuchungen dargestellt sowie das Messen im Rahmen von Forschung und Entwicklung (z.B. nichtlineares Strukturverhalten, Grenztragverhalten, Grundberührung und Kollision, Tribologie, Flüssig-Wasserstoff-Transport) beschrieben. Eine weitere wichtige Rolle spielen Betriebsüberwachungen, die mit umfangreichen Meßsystemen verbunden sind. Die Ausführungen zeigen, daß man nach wie vor auf das Experiment und auf das Messen von Strukturen und Systemen angewiesen ist und ganz neuartige Erkenntnisse aus den Ergebnissen erzielen kann. Der Trend geht dabei zu immer anspruchsvolleren Meßaufgaben, die besonders im Zeitbereich hohe Anforderungen stellen, sowie zu miniaturisierten Meßsystemen in Langzeitbewährung und letztlich zu kostengünstigeren Verfahren und Geräten.
Experimentelle Strukturanalyse schiffstechnischer Konstruktionen
Experimental ship structural analysis
1999
40 Seiten, 34 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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