In jüngster Zeit werden die Abblendscheinwerfer moderner Autos der oberen Preisklasse mit Xenonentladungslampen D2 anstelle der klassischen Halogenglühlampen H1 bestückt. Der Vergleich der Kennwerte beider Lampen zeigt, daß die Xenonentladungslampen mehrere Vorteile aufweisen: 4fache Lichtleistung, kleinere Wärmeentwicklung, verbesserte Straßenausleuchtung, 4fache Lebensdauer und tageslichtähnliche Beleuchtung. Mit diesen Lampen lassen sich wirtschaftlichere und aerodynamisch günstigere Scheinwerfer realisieren. Ausgehend von den unterschiedlichen Adaptionszuständen des menschlichen Auges (Tagessehen, Dämmerungssehen und Nachtsehen) und von der spektralen Hellempfindlichkeit wird das Blendungsempfinden erörtert. In der Lichttechnik werden normalerweise Blendungsprobleme entsprechend dem Tagessehen bewertet. Bewertet man die Leuchtdichtewerte verschiedener Lampen mit einem Empfänger, der für Nachtsehen geeicht ist, so liegen die Leuchtdichtewerte für Nachtsehen etwa 60 % höher als die mit Geräten für Tagessehen ermittelten. Meßtechnisch läßt sich die Ansicht nicht bestätigen, daß Xenon-Scheinwerfer blendungskritischer sind. Die Unterschiede zwischen dem fotooptischen und dem skotoptischen Sehen sind im Vergleich zu Halogenglühlampen nicht signifikant anders. Höher ist allerdings die mittlere Leuchtdichte auf der Xenon-Scheinwerferoberfläche. Abschließend wird auf die neuentwickelten BI-Xenon-Scheinwerfer aufmerksam gemacht, die mit nur einer Xenonlampe Fern- und Abblendlicht erzeugen.
Blenden blaue Xenon-Autoscheinwerfer? Messung objektiv - Empfindung subjektiv
Elektrotechnik, Aarau ; 49 , 11 ; 69-72
1998
4 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen, 1 Quelle
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