Mit Aufkommen der RDE-Gesetzgebung, also der Begrenzung der Real Driving Emissions, muss die Bedatung im gesamten Kennfeldbereich eines Verbrennungsmotors bei einer Vielzahl von Fahrmanövern Bestand haben - und das bei den verschiedensten Umgebungsbedingungen. Es ist mit dieser hohen Zahl von Testfällen nicht mehr möglich, alle Varianten am realen Motor zu testen. Um die Komplexität zu beherrschen, muss der modellbasierte Entwicklungsansatz in Richtung extrapolationsfähiger Modelle weiterentwickelt werden. Dies gelingt nur mit einer speziellen Kombination aus physikalischen mit empirischen Modellen und kann als Erweiterung des aktuellen DoE-Ansatzes (Design of Experiments, statistische Versuchsplanung) verstanden werden. Der neue Entwicklungsansatz wird bei AVL als Mobeo-Methode bezeichnet: Diese ermöglicht die Vorbedatung von emissionsrelevanten Korrekturen in Umgebungen wie Hardware-in-the-Loop (HiL) beziehungsweise Software-in-the-Loop (SiL) in der frühen Entwicklungsphase. Durch Modellverbesserungen während der Messphasen stehen diese virtuellen Entwicklungsumgebungen (SiL und HiL) vom Beginn der Applikationsphase an bis zum Serienanlauf (SoP) als vollwertige Kalibrierumgebung zur Verfügung. Die MoBEO-Methode von AVL befähigt HiL- und SiL-Umgebungen zu Kalibrieraufgaben und stellt damit eine reale Möglichkeit dar, RDE-Entwicklungen effektiv zu unterstützen. Es wird das Potenzial gesehen, die Robustheit der Systeme sogar noch zu steigern, indem Kalibrieraufgaben von realen zu virtuellen Entwicklungsumgebungen verlagert werden. Insbesondere die Entwicklungsaufgaben unter Nicht-Standardbedingungen, wie sie für RDE-Untersuchungen benötigt werden, können nun in HiL/SiL-Umgebungen abgearbeitet werden.
DoE und darüber hinaus - Evolution des modellbasierten Entwicklungsansatzes
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 117 , 2 ; 50-55
2015
6 Seiten, 6 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
DoE und darueber hinaus - Evolution des modellbasierten Entwicklungsansatzes
Kraftfahrwesen | 2015
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British Library Online Contents | 2010