Die Errichtung klassischer Offshore-Gründungen ist extrem witterungsabhängig und mit herkömmlichen Verfahren nur für Tiefen bis etwa 40 m wirtschaftlich geeignet. Im Offshore-Windkraftbereich sind daher schwimmende Tragwerkslösungen von Interesse. Vorgestellt wird im Beitrag die schwimmende Offshore-Tragkonstruktion GICON-SOF, die unter Führung der GICON mit der Volkswerft Stralsund, der TU Bergakademie Freiberg, der Universität Rostock und dem Fraunhofer Institut IWES entwickelt wurde. Die schwimmende Gründung wird mit dem sogenannten Tension-Leg-Prinzip unter der Wasseroberfläche über Stahlseile am Meeresboden verankert - der ständig vorhandene Auftrieb der integrierten Schwimmkörper sorgt dabei für die nötige Stabilität. Die schwimmende Tragwerkskonstruktion erfordert geringere Herstellungskosten als klassische Gründungen durch geringeren Stahleinsatz und ist komplett im Hafen und somit witterungsunabhängig herstellbar und kann schwimmend an den Einsatzort transportiert werden. Durch den reduzierten Stahleinsatz ist das GICON-SOF bereits bei Wassertiefen ab 20 m wettbewerbsfähig zu herkömmlichen Gründungen. Die Stromgestehungskosten liegen je nach eingesetzter Anlagengröße unter 10 ct/kWh. Die Fertigung des Funktionsmusters begann im Juli 2014. Die Errichtung am geplanten Ostsee-Standort Baltic 1 soll im Frühjahr 2015 erfolgen. Parallel dazu wird gegenwärtig ein weiterer Standort in der Nordsee gesucht.
Schwimmendes Offshore-Fundament für Windenergieanlagen
Wasser und Abfall ; 16 , 7/8 ; 43-46
2014
4 Seiten, Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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