Bisher war es unmöglich, Offshore-Windparks vor steil abfallenden Küsten zu installieren. Windanlagen mit schwimmenden Fundamenten sollen nun Regionen mit großen Wassertiefen für die Nutzung der Windenergie erschließen und gleichzeitig die Kosten senken. Diese "Floating Turbines" können in Häfen montiert und dann samt Fundament in das Baufeld geschleppt werden. Vor Rhode Island baut das Unternehmen Deepwater Wind (USA) gemeinsam mit dem Turbinenhersteller Alstom (Frankreich) die schwimmende Block Island Wind Farm mit einer Leistung von 30 MW über einer Wassertiefe von etwa 28 m. Das patentierte Fundament der Firma Principle Power (USA) ist eine dreieckige Stahlstruktur mit röhrenförmigen Ballasttanks, in denen ein automatisches Pumpensystem die Füllhöhen des Ballastwassers so reguliert, dass die Bewegungen der Anlage bei Wellengang minimiert werden. Principle Power plant, das schwimmende Fundament auch an der Pazifikküste in Wassertiefen von 350 m zu testen. Die dort zu installierenden 6-MW-Windturbinen werden von Siemens geliefert. Norwegen wird vor Schottland eine schwimmende Windfarm mit einer Leistung von 30 MW bauen. Hier besteht das Fundament aus einer von Ankerseilen gehaltenen, 120 m langen Spierentonne (spar buoy), ebenfalls mit dynamischem Ballastsystem. Das Ingenieurbüro Gicon (Dresden) entwickelt unter der Bezeichnung Tension Leg Platform eine alternative Variante. Dabei wird die Stabilität der Anlage mit am Meeresboden verankerten Schwimmkörpern gesichert, die einen permanenten Auftrieb erzeugen und so die Ankerseile gespannt halten. Laut Gicon könnten in fünf Jahren auf den P+S-Werten Stralsund bis zu 1000 Mitarbeiter schwimmende Windturbinenfundamente bauen.
Schwimmkurs für Windmühlen
Energie und Management ; 12 ; 10
2014
1 Seite, Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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