In den Seehäfen wird etwa jeder fünfte Container leer umgeschlagen. Wegen der damit verbundenen Kosten sowie der Belastung von Umwelt und Transportinfrastruktur sind Leercontainertransporte der Schwachpunkt der Container- und Logistikwirtschaft. Eine Studie der BSL Transportation hat die Hauptanforderungen an eine Optimierung der Leercontainerlogistik an Häfen und im Seehafenhinterland und die Strategien zur Lösung untersucht. Die Studie beruht auf den Ergebnissen einer Befragung von Marktteilnehmern. Über 80% der Befragten meinen, dass die ohnehin schon hohe Bedeutung der Leercontainerlogistik in Zukunft noch wachsen wird. Allerdings scheint heute deutlicher Nachholbedarf bei der Entwicklung unternehmensinterner Strategien zur Optimierung der Leercontainerlogistik sowie bei Kooperationen oder Unternehmensbeteiligungen zu bestehen. Als hauptverantwortlich für die Optimierung, aber auch als Hauptnutznießer werden die Reedereien gesehen. Die größten Herausforderungen bei der Leercontainerlogistik sehen die Befragten in den Bereichen (unpaarige) Containerströme, Kosten, Prozessgestaltung und Nachhaltigkeit. Optimierungsbedarf wird bei Prozessen und Informationsflüssen konstatiert. Dagegen steht die Branche dem Einsatz innovativer Technologien oder einem stärkeren Container-Tracking und -Tracing skeptisch gegenüber. Wirksame Lösungsansätze könnten eine strategische Hinterland-Depotwahl und die Einrichtung von Dreiecksverkehren im Hinterland, der Austausch von Containerequipment sowie die Nutzung leerer Transportkapazitäten (Slots) mit Leercontainern sein.
Aktuelle Anforderungen und Probleme der Leercontainerlogistik. Ergebnisse einer Marktstudie
Internationales Verkehrswesen ; 65 , 4 ; 34-37
2013
4 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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