Elektrofahrräder, auch Pedelecs genannt, werden im Straßenbild immer häufiger. Der unabhängige Verein ExtraEnergy hat untersucht, ob der Trend zum elektrisch angetriebenen Fahrrad tatsächlich ökologisch nachhaltig ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich im Vergleich zum Auto massive Energieeinsparungen ergeben, und zwar im groben Durchschnitt eine halbe Megawattstunde an Energie je gefahrene 1000 km.. Ein durchschnittliches Pedelec hat einen gemittelten Stromverbrauch von 1 kWh pro 100 km, während ein modernes Auto mit Verbrennungsmotor im schon sehr wohlwollend gerechneten Fall 5 l Treibstoff entsprechend 50 kWh benötigt. Die theoretische Einsparung kann allerdings nur funktionieren, wenn der Besitz eines Elektrofahrrades tatsächlich zu weniger Autokilometern führt. Hierzu wurden in der Schweiz zwei und in Österreich drei Feldversuche durchgeführt. Es zeigte sich, dass zwischen 20 und 50 % aller durch ein Pedelec ersetzten Fahrten andernfalls Fahrten mit dem Auto gewesen wären. Der Rest substituiert Fahrten mit einem konventionellen Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr. Durchschnittlich betrug der Anteil der mit dem Pedelec zurückgelegten Fahrten 800 km im Jahr. Voraussetzung für eine positive Ökobilanz ist allerdings auch, dass der benötigte Ladestrom regenerativ erzeugt wird.
Energieautarkes Pedelec. Oder: Was ist wirklich ökologisch nachhaltig?
GoPedelec! ; 60-63
2012
4 Seiten, 4 Bilder, 7 Quellen
Aufsatz/Kapitel (Buch)
Deutsch