In mobilen Klimaanlagen wird derzeit Fluorkohlenwasserstoff R134a mit einem Global Warming Potential (GWP) von 1430 eingesetzt. Seit Januar 2011 ist laut EU-Richtlinie der Einsatz von Kältemitteln mit einem GWP über 150 in neuen Automodellen verboten, ab 2017 darf R134a innerhalb der EU nicht mehr in Neuwagen eingesetzt werden. Während sich der Verband der Automobilindustrie zunächst für das Kältemittel CO2 (R744) aussprach, das einen GWP von 1 hat, verfolgten einige Hersteller R1234yf (C3H2F4), eine Fluorverbindung mit einem GWP von 4, das ähnliche thermodynamische Eigenschaften wie R134a aufweist. Nach einer Umfrage 2010 sprachen sich die Automobilhersteller für die Einführung von R1234yf aus, weil eine nationale Insellösung mit CO2 zu Wettbewerbsnachteilen der deutschen Hersteller geführt hätte. CO2-Systeme benötigen deutlich höhere Drücke als R134a-Systeme und alle Komponenten wie Wärmeübertrager, Leitungen, Dichtungen oder Kompressor hätten neu entwickelt werden müssen, während bei R1234yf die existierenden Technologien nur gering korrigiert werden müssten. Umweltverbände kritisieren die Entscheidung der Automobilindustrie wegen des höheren GWP und der Abbauprodukte von R1234yf sowie die Systemkompatibilität zu R134a, weil es damit technisch möglich ist, R134a in neue Fahrzeugklimaanlagen nachzufüllen. Außerdem ist R1234yf brennbar und zersetzt sich bei Temperaturen um 400 °C in Fluorwasserstoff oder Flusssäure. Untersuchungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sehen hinsichtlich Brand- und Explosionsgefahr nur eine geringe Gefährdung und Untersuchungen im Rahmen des SAE-Programms CRP1234 zeigen, dass R1234yf genauso sicher ist wie das bisherige Mittel. Derzeit läuft die Einführung von R1234yf, bisher haben aber nur zwei neue Fahrzeugmodelle über das Kraftfahrzeugbundesamt eine europaweite Zulassung für das alternative Mittel erhalten. Allerdings könnte AC6, eine Alternative des mexikanischen Chemiekonzerns Mexichem R1234yf die Stellung als künftiges Kältemittel noch streitig machen, weil es sich mit Blick auf Elektro- und Hybridfahrzeuge effizient in Wärmepumpenprozessen einsetzen lässt.


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    Titel :

    R1234yf. Einführung mit Hindernissen


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2012


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 3 Bilder




    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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