In der vorliegenden Arbeit wird eine vorausschauende Fahrwerkregelung präsentiert, die durch aktives Neigen des Fahrzeugaufbaus die auf die Insassen wirkende Querbeschleunigung kompensiert. Mit zunehmender Automatisierung der Fahraufgabe könnte der Wunsch nach mehr Komfort entstehen, da der Fahrer keinerlei Feedback mehr vom Straßenverlauf benötigt. In diesem Beitrag werden unterschiedliche Funktionsausprägungen hinsichtlich subjektivem Komfortempfinden und dem Risiko von Motion Sickness untersucht sowie die Realisierung in einem Erprobungsfahrzeug vorgestellt. Mit der Festlegung der Funktionsgrenze auf den hochautomatisierten Fahrbetrieb ist die künftige Trajektorie und damit die zu erwartende Querbeschleunigung vorab bekannt. Dies ermöglicht ein phasengleiches, harmonisches Neigen des Fahrzeugaufbaus, um so dem Kundenwunsch nach mehr Komfort in diesem Betriebsmodus nachzukommen Durch die Beschränkung auf moderate Geschwindigkeiten und hohe Straßenkategorien reicht ein relativer Aufbauwankwinkel von 5° aus, um die auf die Insassen wirkende Querbeschleunigung auf normgerechten Strecken vollständig zu kompensieren. Dies erlaubt ein konventionelles Fahrzeugaufbaukonzept mit aktivem Fahrwerk und bietet die Möglichkeit die kundenerlebbare Neigefunktion in künftigen Oberklassefahrzeugen als Softwarefunktion zu realisieren. Hinsichtlich Motion Sickness konnten in den Erprobungsfahrten selbst mit visueller Nebenbeschäftigung bei keinem Probanden Symptome festgestellt werden.
Vorausschauende Fahrwerkregelung zur Reduktion der Querbeschleunigung
FAS, Workshop Fahrerassistenzsysteme, 7 ; 124-132
2011
9 Seiten, 4 Bilder, 22 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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