Zur aktiven Verteilung des Antriebsmoments zwischen den Achsen und den Rädern werden immer häufiger mechatronische Aktuatoren eingesetzt, die bisher überwiegend auf regelbaren Lamellenkupplungen basieren. Diese unterliegen kinematischen Randbedingungen, die die Ausführung der Antriebsstrangkonfiguration beeinflussen. Im Beitrag werden die charakteristischen Systemeigenschaften und Auslegungszielkonflikte bei der Verwendung mechanischer Reibkupplungen zur Realisierung des Antriebsmomententransfers beschrieben. Außerdem wird der Zusammenhang mit dem fahrdynamischen Verhalten erläutert. Zunächst werden kupplungsbasierte Antriebssysteme systematisiert nach der Regelung (ungeregelt, selbstregelnd, geregelt), dem Differenzialgetriebe (Klauenkupplung, Differenzialgetriebe mit Sperrwirkung, Überlagerungsdifferenziale, Bremseingriff) und der Kupplung (Klauenkupplung, Lamellenkupplung, Torque Splitter). Ausführlich wird auf das kinematische Systemverhalten eingegangen. Fahrdynamische Wechselwirkungen werden beschrieben. Es zeigt sich, dass für eine fahrzustandsunabhängige Erzeugung von Differenzmomenten Drehzahlfehler erzwungen werden müssen, was sich negativ auf den Wirkungsgrad des Antriebsstrangs auswirkt. Daher ist der effektivste Einsatzort einer Querverteilung das Hinterachsgetriebe eines Allradfahrzeugs, weil sich hier alle Primär- und Sekundäreffekte positiv überlagern. Dafür muss aber notwendigerweise eine Längssperrfunktion eingesetzt werden.
Systematische Analyse quer- und längsverteilender Antriebssysteme
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 113 , 10 ; 792-799
2011
7 Seiten, 9 Bilder, 15 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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