Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist gemäß Strahlenschutzverordnung und des Wetterdienstgesetzes mit der Überwachung der Atmosphäre bis 10.000 m Höhe auf radioaktive Inhalte betraut. Nuklidspezifische Messungen in großen Höhen sind zur Ergänzung zum Bodenmessnetz zwingend erforderlich. Die meteorologischen Daten und die Radioaktivitätsmessungen sollen die Verifikation und die Verbesserung der Ausbreitungsprognosen erlauben. Der DWD ruft im Ereignisfall einen Learjet 35A der Gesellschaft für Flugzieldarstellung über die Firma enviscope GmbH ab, der von enviscope mit Mess- und Probeentnahmesystemen ausgerüstet ist. Der Flug wird von einem DWD-Techniker begleitet. Während des Fluges können die Filter des Aerosolsammlers ausgetauscht und an Bord gammaspektroskopisch ausgemessen werden. Die meteorologischen Daten (Windgeschwindigkeit, Windrichtung und Lufttemperatur) werden durch die Learjet-Sensorik erfasst. Zum Training des Personals und zur Überprüfung der Messgeräte wird mindestens einmal jährlich ein Messflug durchgeführt. Unter Beachtung der Grundsätze des Strahlenschutzes ist de bemannte Einsatz in Gebieten hoher Radioaktivitätskonzentration nur eingeschränkt möglich, daher soll ein Drop-Sondensystem integriert werden. Auf dem Weg zum Boden wird in der abgeworfenen Sonde die Gamma-Ortsdosisleistung, und die Koordinaten registriert. Alternativ sind unbemannte Flugzeuge (z..B. Eurohawk) möglich, die bisher dem DWD nicht zur Verfügung stehen.
Mobiles Messen im Normal- und im Ereignisfall. Flugzeuggestützte Messungen der Radioaktivität in der Atmosphäre durch den Deutschen Wetterdienst
Strahlenschutz-Praxis ; 17 , 3 ; 7-9
2011
3 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Radioaktivitätsmessen , Luftraumüberwachung , Strahlenschutzverordnung , Wetterdienst , Meteorologie , radioaktive Verseuchung , Aerosolmessung , Gamma-Spektrometrie , Probeentnahme , Messsystem , Flugzeug , Ortsbestimmung , Dosismessung , unbemanntes Gerät , unbemanntes Luftfahrzeug , Ausbreitungsrechnung
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