Auf der Grundlage einer umfassenden Unfalldatenanalyse werden in dieser Studie Rückhaltekonzepte für den Motorradfahrer vorgestellt, die die Unfallschwere sowohl im Fall einer Kollision mit anderen Kraftfahrzeugen als auch während eines Alleinunfalls reduzieren. Als Rückhaltevorrichtungen kommen ein Beckengurtsystem sowie ein unterstützender Airbag für den Oberkörper zum Einsatz. Diese Arbeit untersucht damit erstmalig Konzepte zur Rückhaltung von Motorradfahrern, die zu keiner Veränderung des ursprünglichen Erscheinungsbildes des Fahrzeugs führen, da sich dies in der Vergangenheit im Hinblick auf die Fahrerakzeptanz als ein deutlicher Nachteil erwiesen hat. Neben den Möglichkeiten werden auch die Grenzen der Kombination aus Beckengurt und Frontairbag aufgezeigt. Am Beispiel zweier Motorradtypen wird mittels FE-Simulation das Schutzpotential der Rückhaltesysteme in verschiedenen Kollisionsvarianten mit einem anderen Fahrzeug sowie im Alleinunfall untersucht. Die beiden Fahrzeugtypen Chopper und Sportmotorrad wurden aufgrund ihrer jeweils unterschiedlichen Sitzposition gewählt. Prinzipiell lassen sich bei einem Unfall geringere Belastungen erzielen, wenn die Bewegung des Motorradfahrers nicht abrupt durch ein Hindernis gestört wird. Im Fall einer Kollision mit einem Pkw wird dies in der Regel durch das Lösen vom Motorrad und das Überfliegen des Hindernisses erreicht, wodurch der Aufprall an die harte Fahrzeugstruktur des Unfallgegners vermieden wird. Da jedoch ein Überfliegen des Hindernisses nicht zu jeder Zeit gewährleistet ist, werden in dieser Studie für die Sicherheitskonzeptentwicklung die gängigen Prinzipien und die damit verbundenen Maßnahmen der passiven Fahrzeugsicherheit aus dem Pkw-Bereich auf das Motorrad übertragen. Die hier untersuchte Konstellation des Alleinunfalls beinhaltet ein Abkommen von der Fahrbahn mit anschließendem Aufprall an die Leitplanken. Durch die Anbindung des Fahrers an das Motorrad mit Hilfe eines Beckengurts kann dieses im Fall eines Sturzes gezielt als Schutzschild in Rutschrichtung gedreht werden. Ein zusätzlicher, seitlicher Airbag vermindert hier Belastungen des Fahrers durch eine Verlagerung der Reibpaarung Fahrer-Fahrbahn hin zu der von Airbag-Fahrbahn. Die durchgeführten Simulationen ermöglichen eine Bewertung der Kinematik, jedoch keine Auswertung der numerischen Ergebnisse, da der verwendete Dummy außerhalb seines Definitionsraumes zum Einsatz kommt. Die Simulationen der Aufsassenrückhaltekonzepte zeigen u. a., dass durch den Einsatz von Rückhaltesystemen eine ca. 60 %-ige Reduzierung der Kopfbeschleunigung erzielt werden kann.


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    Titel :

    Sicherheitskonzept für das Motorrad unter Beibehaltung seiner Erscheinungsform


    Beteiligte:
    Unger, Martin (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2011


    Format / Umfang :

    192 Seiten, 120 Bilder, 23 Tabellen, 41 Quellen




    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Sicherheitskonzept fuer das Motorrad unter Beibehaltung seiner Erscheinungsform

    Unger,M. / Tech.Univ.Berlin,DE | Kraftfahrwesen | 2011




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