Moderne Fahrzeugnavigationssysteme verfügen zunehmend über eine direkte Internetverbindung, die es dem Fahrer ermöglicht, während der Fahrt auf umfangreiche geographische Informationsangebote, z.B. Sonderziele wie Restaurants oder Parkplätze, zuzugreifen. Die Auswahl einer geeigneten Option aus solch komplexen Angeboten während der Fahrt stellt jedoch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, welches eine Unterstützung des Fahrers beim Auswahlprozess zwingend erforderlich macht. Eine vielversprechende Möglichkeit der Unterstützung dieser Auswahlaufgaben ist das Anbieten von Assistenzsystemen zur personalisierten Optionsauswahl. Um zu untersuchen, welche Assistenzart dafür geeignet ist, wurden drei Assistenzarten in einer online-basierte Szenariobefragung und in einer zugehörigen Validierungsstudie mit PKW-Fahrern auf ihre Akzeptanz hin untersucht. Die wesentlichen Ergebnisse der Befragungen werden in diesem Beitrag vorgestellt und diskutiert. Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass alle drei Assistenzarten überwiegend positiv bewertet werden. Jedoch gibt es innerhalb dieser positiven Bewertungen Unterschiede zwischen den Assistenzarten. So wird die adaptierbare Filterassistenz (filtert eine überschaubare Menge an Handlungsoptionen basierend auf Benutzereingaben aus) bei den meisten Akzeptanzprädikatoren signifikant schlechter bewertet als die adaptiven Assistenzarten. Bestätigt wird dieses Ergebnis durch die zusätzliche Ranking-Aufgabe, in der die adaptierbare Filterassistenz ebenfalls deutlich negativer bewertet wird. Dabei werden nicht nur die Nützlichkeit und einfache Benutzbarkeit als geringer wahrgenommen, sondern auch der Spaß bei der Benutzung. Die wahrgenommene Kontrolle über die adaptiven Filter- (filtert eine überschaubare Menge an Handlungsoptionen automatisch aus) und Delegationsassistenten (filtert automatisch einen Handlungsvorschlag aus und führt Handlung nach Delegation durch den Benutzer durch) wird erwartungsgemäß als niedriger eingestuft. Diese Assistenzarten übernehmen ganze Teilaufgaben des Fahrers (z.B. Einstellen der Filterkriterien) und führen sie eigenständig durch, während bei der adaptierbaren Filterassistenz der Fahrer die Aufgaben nach wie vor selbst erledigen muss. Die adaptiven Filter- und Delegationsassistenzen entlasten den Fahrer demnach stärker und werden folglich als einfacher zu bedienen empfunden. Weiterhin macht ihre Verwendung mehr Spaß. Das soziale Umfeld der Teilnehmer würde die Verwendung der adaptiven Filterassistenz ebenfalls befürworten. Mit Hilfe der Risiko-Facetten lässt sich darüber hinaus erklären, warum das Risiko der adaptierbaren Filterassistenz am höchsten eingeschätzt wird. Die Benutzer befürchten hier stärker, dass sie durch die Assistenzart Zeit verlieren und diese weniger in ihren Alltag passt. Das Risiko der Gefährdung der Privatsphäre bei den adaptiven Assistenzarten wird überraschenderweise nicht höher eingestuft, obwohl diese u.a. persönliche Daten über das Nutzungsverhalten des Fahrers aufzeichnen und verwenden. Eine Begründung dafür kann zum einen in dem hohen Maß an Vertrauen in das System liegen, zum anderen in der Methodik der Studie.


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    Titel :

    Untersuchung der Akzeptanz verschiedener Assistenzarten zur personalisierten Optionsfilterung im Fahrzeugnavigationssystem


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    11 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 10 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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