Die Anforderungen an den Fußgängerschutz von Kraftfahrzeugen werden in den nächsten Jahren zunehmen. In der Gesetzgebung sind die relevanten Anforderungen in der Verordnung (EC) Nr. 78/2009 festgelegt. Die Methoden, die auf Einzelkomponententests nach EEVC WG 17 basieren, sind in Testverfahren zum Fußgängerschutz weit verbreitet. Eine Weiterentwicklung von Testverfahren der RWTH Aachen verfolgt das Ziel, das reale Szenario möglichst genau im Testlabor darstellen zu können. Im Beitrag werden zunächst virtuelle und reale Analysemethoden für die Fahrzeug-Fußgänger-Kollision vorgestellt. Anschließend werden folgende Testmethoden erläutert: 1. Beinaufprall mit dem Flex-GT und oberer Körpermasse; 2. Kopfaufprall mit Pendelbewegung und Rotation durch exzentrische Masse. Die fahrzeugseitigen Maßnahmen werden analysiert: Fußgänger-Airbag mit aktiver Motorhaube; erweitertes Airbag-System mit 'Vent Holes'. Mit den existierenden Komponententests können reale Bedingungen nicht vollständig nachgebildet werden, da die Subsysteme im Widerspruch zu den zusammenhängenden Körperteilen stehen. Durch die Hinzunahme einer Oberkörpermasse beim flexiblen Beinimpaktor (FlexPLI) konnte insbesondere beim Aufprall gegen Fahrzeuge mit hohen Stoßfängern die Kinematik verbessert werden. Eine Pendelschlagprüfung mit einem erweiterten Kopfimpaktor zeigte die Risiken im Zusammenhang mit dem Kopfanprall an der Haubenkante. Der Kopfimpaktor mit Zusatzmasse spiegelte beim flächigen Anprall die Wechselwirkung zwischen dem Kopf und dem restlichen Körper, verbunden über ein Halselement, realistischer wider.
Aktuelle und zukünftige Entwicklungen zum Fußgängerschutz am Kraftfahrzeug
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 112 , 12 ; 934-939
2010
6 Seiten, 8 Bilder, 10 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
SICHERHEIT Aktuelle und zukünftige Entwicklungen zum Fußgängerschutz am Kraftfahrzeug
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