Im Automobilbau finden zunehmend hochfeste Stähle Verwendung, für die bekannte Korrosionsschutzverfahren nicht anwendbar sind. Die KTL-Beschichtung bewirkt keinen kathodischen Schutz, so dass bei Beschädigungen (z.B. Steinschlag), Unterrostungen stattfinden. Galvanische Verfahren zur Abscheidung von Zn-, ZnNi- oder ZnFe-Überzügen sind wegen der komplizierten Geometrie und Hohlräume nur bedingt anwendbar. Feuerverzinken verursacht ein hohes Schichtgewicht und Flüssigmetallversprödung. Gegenüber diesen Verfahren bieten Zink-Lamellen-Systeme eine zuverlässige Beschichtung auch von engen Hohlräumen. Die Beschichtung ist chromatfrei und erfüllt die RoHS- und EU-Altautorichtlinien. Am Beispiel eines Motorträgers der Mercedes-E-Klasse werden Handhabung und Vorteile aufgezeigt. Durch das Tauch-Schleuder-Verfahren werden auch kleinste Hohlräume beschichtet. Es tritt keine Wasserstoffversprödung des Grundwerkstoffes ein und die Kontaktkorrosion zwischen Al und nichtrostendem Stahl wird vermindert. Im neutralen Salznebel nach DIN EN ISO 9227 werden Standzeiten über 2000 h erreicht. Die Schichten werden bei 250 Grad C ausgehärtet, so dass nur ein geringer Wärmeeintrag in das Werkstück stattfindet. Gegenüber dem Vorgänger konnten 800 g Gewicht eingespart werden.
Zinklamellen für den Automobilbau. Zuverlässiger Korrosionsschutz für hochfeste Leichtbaustrukturen
mo metalloberfläche ; 64 , 9 ; 18-20
2010
3 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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