Bodenvereisungen finden im innerstädtischen Tiefbau in unterschiedlichster Weise Anwendung. Die Vereisung bzw. der vereiste Bodenkörper dient i.d.R. als zeitlich begrenzte Bauhilfsmaßnahme, bei der eine Abdichtung gegen das Grundwasser zwingend erforderlich ist und die klassischen Verbaumaßnahmen oder Injektionen aus geometrischen Gründen nicht einsetzbar sind. Zum Gefrieren des Porenwassers werden in festgelegten Abständen Gefrierrohre in den Boden eingebracht und mit Kältemittel beaufschlagt. Bei den Gefrierverfahren sind zwei Arten zu unterscheiden: die Stickstoffvereisung (Kältemittel Stickstoff) und die Solevereisung (Kältemittel wässrige Lösung aus Cl/Ca oder Cl/Mg). Ein Einsatzgebiet der Vereisungen ist z.B. die temporäre Sicherung beim Unterfahren von Gleisanlagen mit Rahmenbauwerken. Weitere Anwendung findet das Verfahren bei temporären Unterfangungen und Verbaumaßnahmen jeglicher Art, vor allem aber solche bei denen nur eine zeitweilige Abdichtung von Bodenbereichen genehmigt wird, da diese zur Gewährleistung des Grundwasserstromes nicht dauerhaft abgedichtet werden dürfen. Im Tunnelbau und Rohrvortrieb wird dieses Verfahren zur temporären Sicherung bei der Herstellung von Querschlägen und bei Ein- und Ausfahrsituationen angewandt. Im Beitrag wird eine Vereisungsmaßnahme anhand des Anwendungsbeispiels Herstellung der unterirdischen Haltestelle im Rahmen des Neubaus der Nord-Süd Stadtbahn in Köln beschrieben. Bei der Maßnahme wurden zuerst die Injektionsbohrungen hergestellt und eine Feststoffinjektion zur Anreicherung der zu gefrierenden Böden durchgeführt. Im Anschluss daran wurden die Vereisungsbohrungen abgeteuft. Im Schutzes des Vereisungskörpers konnte nach dem Aufgefrieren des Vereisungsdaches und der Vereisungssohle sowie nach Lenzen des Vortriebsbereiches ein eiförmiger Mittelstollen in Spritzbetonbauweise vorgetrieben werden.


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    Titel :

    Vereisungen im innerstädtischen Tiefbau


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 15 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch






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