Seit 2001 werden im Fahrzeugbau bei einigen Fahrzeugen Carbon-Keramik-Bremsen (auch ungenau als Carbon- bzw. Keramikbremse bezeichnet) eingesetzt. Die Bremsscheiben bestehen aus Kohlenstofffasern und Siliziumkarbid. Sie haben Einsatztemperaturen bis 1400 Grad C (Grauguss bis 700 Grad C), bewirken erheblich kürzere Bremswege, sind fadingfrei und unempfindlich gegen Temperaturschocks. Sie sind gegen Rost und Streusalz resistent und halten länger als 300000 km. Die Bremsscheiben sind bis 50 % leichter als Graugussscheiben, so dass die ungefederten rotierenden Massen erheblich verkleinert werden. Nachteile sind neben dem extrem hohen Preis geringere Bremsleistungen bei niedrigen Betriebstemperaturen (Stadtverkehr, Landstraßenfahrt, Regen), thermischer Verschleiß durch Karbonfaseroxidation, die Notwendigkeit für hochtemperaturfeste Bremsflüssigkeit, Schmutzempfindlichkeit, Schädigungen bei der Rädermontage. Die Herstellung verläuft wie folgt: Polyacrylnitrilfasern werden unter Luftabschluss bei 1300 Grad C zu karbonisiert; die zerkleinerten C-Fasern werden mit Phenolharz gemischt und bei 150 Grad C zum Grünkörper gesintert; der Grünkörper wird bei 900 Grad C karbonisiert; die Bremsscheibe wird jetzt mechanisch bearbeitet; unter Vakuum bei 1400 Grad C wird dann die Scheibe mit flüssigem Silizium getränkt, wobei sich Siliziumkarbid bildet; abschließend wird die Bremsscheibe mit dem Bremsentopf verbunden, alle Oberflächen planparallel geschliffen und die Scheibe ausgewuchtet.


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    Titel :

    Reichlich Kohle. Neue Materialien für Bremsscheiben halten Einzug ins Automobil


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Krafthand ; 83 , 15 ; 32-35


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 7 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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