Das Unternehmen BGS Böhme und Gehring in Bergisch Gladbach führt Fahrzeugtests für Hersteller und für die Bundesanstalt für Straßenwesen (bast) durch. Die bast ist das technisch-wissenschaftliche Forschungsinstitut des Bundesverkehrsministeriums. Wie die Fahrzeugsicherheit aktuell geprüft wird, wird aus Sicht der bast erläutert. Am Beispiel des Pkw Ford Galaxy wird ein Test mit dem Prüfkörper FlexPLI (Flexible Pedestrian Legform Impactor) beschrieben. Es handelt sich um ein künstliches Bein. Geprüft werden kann z.B., wie sich ein Stoßfänger auf dieses Bein bei entsprechender Geschwindigkeit auswirkt. Dank vielfältiger Sensoren im Kunstbein kann ein genaues Bild etwaiger Schadeinwirkungen ermittelt werden. Der neue Pkw BMW 5er hat eine aktive Motorhaube entwickelt. Im Falle eines Fußgängeraufpralls schießt die gesamte Motorraumabdeckung innerhalb von 55 ms vorne um 3 cm und hinten um 5 cm nach oben. Sensorisch wird der Unfall von einem Lichtwellenleiter im Stoßfänger erfasst. Ein Steuergerät entscheidet darüber, ob die Aufhängungspunkte der Haube mittels Zündpille geöffnet werden. Das System reagiert erst ab 25 km/h, um unnötige Zündungen zu vermeiden. Im gesamten Stoßfängerbereich sind zudem Freiräume mit Absorberschaum ausgefüllt. Das Bein eines Fußgängers wird im Ernstfall auf der gesamten Fahrzeugfront abgestützt. Der 5er-BMW hat dafür im EuroNCAP-Rating (European New Car Assessment Programme) 28 Punkte in der Kategorie Fußgängerschutz erhalten.
Schießen mit Beinen und Köpfen. Automobilbau
VDI-Nachrichten ; 64 , 28/29 ; 3
2010
1 Seite, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Fahrzeugsicherheitsprüfung , Aufpralluntersuchung , Aufprallverhalten , Aufprallversuch , Personenkraftwagen , Sensortechnik , Prüfkörper , Motorhaube , Sicherheitseinrichtung , Stoßfänger , Biegemoment , biomechanisches Modell , Bein (Anatomie) , Regelwiderstand , Dehnungsmessstreifen , Fußgängerunfallversuch , Automobilbau , Lichtwellenleiter , aktive Sicherheit , Aufprallenergieabsorptionsvermögen
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