Automobilhersteller und Lacklieferanten sind mit der Forderung Emissionen reduzieren und die Qualität der Lackierung sichern gleichermaßen konfrontiert. OEM-Basislacke lassen sich hinsichtlich des Lösungsmittel- beziehungsweise Festkörpergehaltes in drei Kategorien einteilen. Wasserbasislacke mit einem Festkörpergehalt zwischen 16 und 30 % und einem Lösungsmittelgehalt zwischen 5 und 18 %, Medium Solid-Basislacke mit einem Festkörpergehalt wie bei den Wasserbasislacken und einem Lösungsmittelgehalt zwischen 70 und 84 % sowie High-Solid-Basislacke mit über 40 % Festkörpergehalt sowie weniger als 60 % Lösungsmittelgehalt. Neben den Lösungsmitteln enthalten Basislacke je nach Lacksystem unterschiedliche Mengen Bindemittel, Pigmente und Additive. In den Lackieranlagen der OEM-Hersteller wurden bis Oktober 2007 in West- und Osteuropa nahezu ausschließlich Wasserbasis-Lacke und Medium-Solid-Basislacke verarbeitet, während in Nordamerika überwiegend High-Solid-Lacksysteme zum Einsatz kamen. Umfangreiche Berechnungen und Simulationen zum Lackverbrauch über alle Schichten (KTL, Füller, Basislack und Klarlack) haben ergeben, dass lediglich beim Einsatz von Wasserbasislacken der geforderte Grenzwert von 60 g/m2 VOC erreicht werden kann. Demzufolge mussten für Lackierprozesse, bei denen Medium Solid-Basislacke ohne zusätzliche Lösungsmittel-Nachverbrennung eingesetzt werden, entsprechende Alternativen in Betracht gezogen und bewertet werden. Da die Installation einer thermischen Nachverbrennung beziehungsweise eine komplette Umstellung des Lackierprozesses auf Wasserbasis- beziehungsweise Pulverlacke sehr hohe Investitionskosten zur Folge gehabt hätte, hat sich der Anwender dazu entschlossen, auf ein High-Solid-Lacksystem umzustellen. Nach der vollständigen Umstellung auf High-Solid-Technologie und den daraus gewonnenen Erkenntnissen, lassen sich folgende Aussagen treffen: Durch die Umstellung auf ein High-Solid-Lacksystem und den Einsatz von moderner Applikationstechnik mit verbessertem Auftragwirkungsgrad (Bell/Bell, Roboterapplikation) lässt sich die Forderung von maximal 60 g/m2 lackierte Fläche bei der Fahrzeuglackierung einhalten und bei Gewährleistung einer ausreichend hohen Klarlack-Schichtdicke (>= 50 mym), kann der Decklackstand (Appearance, Levelling, Wavescan) gehalten und teilweise sogar verbessert werden.


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    Titel :

    Einführungsstrategien für High-Solid-OEM-Basislacke


    Beteiligte:
    Löw, Norbert (Autor:in) / Lavalaye, Jorn (Autor:in) / Cook, Vincent (Autor:in)

    Erschienen in:

    ATZ-Produktion ; 3 , 1 ; 46-50


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 5 Bilder, 3 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch