Auch in Schwerfahrzeugen sind in den USA bereits Event Data Recorder verfügbar. In dem vorliegenden Artikel wird über die Bereitstellung und Nutzung dieser Daten durch Unfallanalytiker berichtet. Als Schwerfahrzeuge sind in den USA solche definiert, die ein zulässiges Gesamtgewicht (zGG) von 4,536 t oder mehr haben. Die Kategorie der Schwerfahrzeuge kann noch weiter unterteilt werden und zwar in die Kategorien der mittelschweren (zGG von 3,845 bis 11,793 t) und schweren (zGG von 11,794 t oder mehr) Nutzfahrzeuge. Ein Bus ist ein Fahrzeug, das bauartgemäß mit Sitzen für zehn oder mehr Passagiere ausgestattet ist. Trotz des Rückgangs der Zahl der in tödliche Unfälle verwickelten schweren Lkw steht außer Frage, dass es noch Raum gibt, die Anzahl der Unfälle, Verletzten und Getöteten weiter zu reduzieren. Vergleichbar mit den Bemühungen bei schweren Lkw gibt es auch deutliche Anstrengungen, die Zahl der Unfallfolgen mit leichten Pkw (zGG bis 3,845 t) zu reduzieren. Im Jahre 1997 schloss das National Aeronautics and Space Administration (NASA) Jet Propulsion Laboratory (JPS) eine Studie ab, die sich mit der Identifizierung aller neuen Techniken zur Senkung der Zahl der durch Airbagauslösungen verursachten Todesfälle in den USA befasste. Es war ebenfalls im Jahre 1997, als das National Transportation Safety Board (NTSB) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) in der Sicherheitsempfehlung H-97-18 anregte, Unfallinformationen durch die Nutzung von Unfalldatenspeichern zusammenzutragen. Es gibt keine Anforderungen für irgendwelche Aufzeichnungsgeräte wie etwa mechanische oder elektronische Tachografen oder Unfallspeicher für schwere Lkw, Busse und Schulbusse. Weil jedoch die Vorschriften für Dieselemissionen von schweren Lkw immer strenger werden, sind auch elektronische Kontrollen, die die mechanischen Dieseleinspritzsysteme ersetzt haben, die effizienteste Lösung für saubere Dieselmotoren geworden. Und mit der Einführung elektronischer Kontrollen ging auch die Einführung der Datenspeicher einher. Ein bedeitender Prozentsatz der nordamerikanischen Flotte schwerer Nutzfahrzeuge, die mit Dieselmotoren der Hersteller Caterpillar, Cummins, Detroit Diesel und Mack ausgerüstet sind, vermögen beträchtliche Datenmengen zu speichern, wenn dies durch eine harte Bremsbetätigung oder durch einen Schaden am Antriebsstrang und der dazugehörigen Komponenten eines Lkws ausgelöst wird. Am 06.08.2007 veröffentlichte NHTSA einen Bericht mit der Überschrift 'Der NHTSA-Ansatz zur Reisebussicherheit'. NHTSA erkennt in diesem Vermerk, dass EDRs keine direkten oder quantifizierbaren Sicherheitseffekte für die Reisebusinsassen haben. Der Bericht bezieht sich auf die laufenden SAE-Standardisierungsaktivitäten mit ihrem Ausschuss J2728 für Schwer-Lkw-UDS (Heavy Vehicle Event Data Recorders - HVEDR). Nach Veröffentlichung des J2728-Dokuments wird die NHTSA prüfen, ob Anforderungen für HVEDR in Reisebussen angebracht sind. Obwohl die HVEDR-artigen Funktionen in den Motor-Steuermodulen nicht zu Unfallrekonstruktionszwecken da sind, sind sie ein überzeugendes und aufschlussreiches Werkzeug. In zahlreichen Fällen begegnet man Unfällen, die sich bei schlechten Witterungsbedingungen ereignet haben wie nasse oder mit Schnee oder Eis bedeckte Straßen. Es ist bekannt, dass bei derartig schlechten Umgebungsbedingungen die Chance, vorkollisionäre, physische Beweise zu finden, sich als sehr schwierig oder gar unmöglich erweist. Mit HVEDR können Daten genutzt werden, die an die Stelle von fehlenden physischen Beweisen treten. Daten aus HVEDR stehen nicht nur für sich alleine, sondern müssen mit dokumentiertem physischem Beweis und den klassischen Unfallrekonstruktionsmethoden verglichen werden, um zu bestimmen, ob die Daten tatsächlich in Bezug stehen und mit den am Unfallort und an den beteiligten Fahrzeugen festgestellten physikalischen Beweisen gut zusammenpassen. Von dieser Technik werden noch signifikante Entwicklungspotenziale erwartet.


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    Titel :

    Unfalldatenspeicher für schwere Nutzfahrzeuge in Nordamerika


    Weitere Titelangaben:

    North American Heavy Vehicle Event Data-Recorder (HVEDR)


    Beteiligte:
    Steiner, John (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 10 Bilder, 1 Tabelle, 4 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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