Hybridfahrzeuge unterscheiden sich auch in akustischer und vibratorischer Hinsicht deutlich von konventionellen Fahrzeugen. Sonst unauffällige Geräuschanteile können durch das fehlende Verbrennungsmotorgeräusch demaskiert und damit dominant und störend werden. Die Entkopplung von Fahrzustand und Verbrennungsmotorbetriebszustand führt zu unerwartetem akustischen Verhalten. Die relevanten NVH-spezifische Aspekte von Hybridfahrzeugen lassen sich in drei Kategorien einteilen: Dominante Geräusche infolge fehlender Maskierungseffekte. Unerwartetes akustisches Verhalten. Besondere akustische Phänomene. Durch die neuen Komponenten und Betriebszustände treten neuartige akustische Phänomene wie das Rekuperationsgeräusch auf. Die Untersuchung dieses Magnetgeräusches mit der Methode der Innengeräuschsimulation zeigt, dass es nicht nur durch den Aggregateluftschall sondern auch über die Aggregatlagerpfade eingeleitet wird. Die zusätzlichen Freiheitsgrade des hybriden Antriebsstrangs können auch genutzt werden um das Schwingungsverhalten positiv zu beeinflussen. Anhand eines Mehrkörpersimulationsmodells des Antriebsstrangs wird gezeigt, wie dessen tieffrequenter Schwingungen durch gezielte Steuerung und Regelung der Elektromotoren deutlich reduziert werden können. Als Versuchsträger wurde ein Voll-Hybrid-Fahrzeug gewählt mit einem Power-Split-Antriebsstrang und Allradantrieb ohne mechanische Kopplung der Achsen. Die Modalanalyse des Antriebsstrangmodells ergibt, dass vier Eigenwerte im hier betrachteten tieffrequenten Bereich unter 250 Hz liegen: 1. Ruckelmode (10 Hz), 2. Torsionsdämpfermode (17 Hz) 3. Reifenmode - Asymmetrisch (29 Hz) 4. Reifenmode - Symmetrisch (35.6 Hz). Die Regelungsmethoden zur Schwingungsminderung werden erläutert.
Akustik und Schwingungen von Hybridfahrzeugen
Acoustics and vibrations of hybrid vehicles
2009
21 Seiten, 15 Bilder, 17 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Akustik und Schwingungen von Hybridfahrzeugen
Kraftfahrwesen | 2009
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