Auf der Basis von sog. 'Örtlichen Unfallerhebungen' GIDAS (German in-Depth-Accident-Study) wurde der Einfluss einer veränderten Bremsverzögerung im Rahmen einer Notbremssituation bei Verkehrsunfällen untersucht. Die Annahme im Rahmen der Studie basierte auf stattgehabten Unfallereignissen, bei denen die Kollisionsgeschwindigkeit aus der Bremswegstrecke und der mittleren Bremsverzögerung errechnet wurde. Die bei der angewendeten Unfallrekonstruktion im Realfall aufgetretenen Werte wurden im Rahmen der Studie unter der Annahme einer um plusminus 10 % bei trockener Straße und plusminus 15 % bei nasser Straße variiert, es ergab sich damit eine virtuelle Kollisionsgeschwindigkeit, die der resultierenden Verletzungsschwere korrelierend gegenübergestellt wurde. Die Unfalldokumentationen in GIDAS sind als repräsentativ zu bezeichnen. Jeder Unfall beinhaltet eine umfassende Unfallrekonstruktion, die Unfallspuren werden im Detail mittels einer 3-D-Laser Vermessung mittels maßstabsgetreuer Zeichnung erfasst. Fahr- und Kollisionsgeschwindigkeit, wie auch EES und delta-V werden berechnet. Für jeden Unfall wird eine Vermeidbarkeitsanalyse durchgeführt und das Potenzial einer geminderten Kollisionsgeschwindigkeit auf die resultierende Verletzungsschere bewertet. Hierzu wurden Risikofunktionen der Kollisionsgeschwindigkeit als Funktion der resultierenden Verletzungsschwere MAIS aus dem Unfallmaterial gebildet und die sich bei einer plusminus veränderten Bremsverzögerung einstellenden Geschwindigkeitswerte bei Kollision, diesen sich aus den Risikofunktionen sich ergebenden virtuellen Verletzungsschweren zugeordnet. Darauf aufbauend waren letztendlich die statistische Analyse des Gesamtdatensatzes in der Lage das Potenzial für eine optimierte Bremswegverkürzung zu formulieren. Die Studie zeigte unterschiedliche Wirksamkeiten einer kürzeren Bremswegstrecke, die für Kollisionen von PKW mit verschiedenen Kollisionspartnern unterschiedlich ausfällt. Die höchste Wirksamkeit konnte bei Unfällen von PKW mit Fußgängern und Unfällen höherer Verletzungsschere erkannt werden.

    On the basis of accident documentations Gl DAS (German in-Depth-Accident-Study) the influence of different braking deceleration during emergency manoeuvres of a car in an accident event have been analyzed. The assumption of the study was defined as influence of the braking grip value varying by +/- 10 for dry situation and +/-15 % on the real accident documentations for resulting injury severities of passengers and/or external traffic participants i.e. pedestrians, bicyclists and motorized two-wheelers as well as truck and car occupants. Accidents have been recorded in a statistically representatively manner. Each accident contains a comprehensive accident reconstruction on the basis of traces recorded in detail by a true to scale sketch of 3-D laser measurements. Driving and collision speeds as well as the accident parameters delta-v and EES are calculated. Then for each case a detailed prevention analysis is conducted in order to be able to assess the potential of accident avoidance and/or a reduction of the injury consequences. By applying the resulting risk functions for the probability of occurring AIS as a function of the collision speed, an evaluation of the usefulness can then be accomplished for the virtual functions as well. For the analysis of the influence on injury severity two different procedures have been conducted; for one the ordinal logistic regression with results as odds ratios and a square regression analysis. The study is shown different effectiveness on shorter braking for car accidents involved different collision partners. The highest effectiveness could be found for car to pedestrian accidents as well as for accidents with high injury severity. Based on the special methodology which is described in the study, the assessment of a better understanding of pre crash movement and the benefit for injury prevention is pointed out.


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    Titel :

    Nutzen einer Bremswegoptimierung bei Pkw zur Unfallvermeidung und Verletzungsreduktion


    Weitere Titelangaben:

    Benefit of optimized braking of cars for accident avoidance and reduction of injuries


    Beteiligte:
    Otte, Dietmar (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    26 Seiten, 14 Bilder, 6 Tabellen, 8 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Nutzen einer Bremswegoptimierung bei Pkw zur Unfallvermeidung und Verletzungsreduktion

    Otte, D. / VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik | British Library Conference Proceedings | 2009



    Unfallvermeidung.

    Spies,H. / Spies,M. | Kraftfahrwesen | 1998


    Unfallvermeidung und –schwereminderung

    Zlocki, Adrian / Eckstein, Lutz | Springer Verlag | 2023


    Internationale Strategien zur Unfallvermeidung

    DEKRA Automobil AG, Stuttgart | TIBKAT | 2005