Der vordere Längsträger ist eine zentrale, sicherheits- und steifigkeitsrelevante Baugruppe der Fahrzeugkarosserie und muss bei einem Frontcrash definiert Energie absorbieren. Zudem erfordert die Anbindung der Vorderachse lokal hohe Steifigkeiten und Festigkeiten. Mit Hilfe der T3-Technologie und durch den Einsatz neuer hochfester Stähle wurden innerhalb des InCar-Projekts von ThyssenKrupp mehrere alternative Leichtbaulösungen mit attraktivem Kosteneinsparpotenzial gegenüber der Referenz entwickelt. Die Resultate des Konzeptansatzes Schalenbauweise mit neuen Mehrphasen-Stählen zeigen, dass eine weitere Steigerung der Festigkeiten der für den vorderen Längsträger eingesetzten Stahlsorten erhebliches Potenzial bei der Gewichtseinsparung bietet. Ein optimal einstellbares Crashverhalten lässt sich durch die Nutzung von Tailored Blanks erreichen. Zudem ergeben sich bei dieser Technologie Vorteile in Bezug auf lokale Steifigkeits- und Umformanforderungen. Die hinsichtlich Kosten und Gewicht attraktivste Längsträgerlösung ist der T3-Längsträger aus TPN-W 780. Diese Lösung ermöglicht auf Bauteilebene eine Gewichtseinsparung von 4.22 kg und erreicht im Fahrbetrieb eine Verringerung des CO2-Ausstoßes von 0.35 g pro km. Während des Fertigungsprozesses kann bei den Profillösungen eine deutlich höhere Materialausnutzung erzielt werden. Dieser geringere Materialeinsatz bewirkt eine Minderung von bis zu 21 kg CO2-Äquivalent. Unter Berücksichtigung einer Fahrzeug-Laufleistung von 250.000 km ergibt sich in Summe eine Emissionsminderung in Höhe von 126 kg CO2-Äquivalent für den T3-Längsträger aus dem Stahl TPN-W 780.
Längsträger in Profil- und Schalenbauweise
Longitudinal members in tubular and stamped/welded designs
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 111 , extra: Das InCar-Projekt von ThyssenKrupp ; 40-54
2009
15 Seiten, 12 Bilder, 3 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch , Englisch