Die Schwierigkeiten, denen sich die Automobilindustrie gegenwärtig ausgesetzt sieht, resultieren aus dem ihr zugrunde liegendes Modell des 20. Jahrhunderts. Ein Kernpunkt dieses Modells ist die Tatsache, dass der Hersteller an einem verkauften Neufahrzeug kein weiteres Interesse hat. Nötig ist ein Paradigmenwechsel. Ein Paradigmenwechsel würde erfolgen, wenn die Lebenszeit eines Fahrzeugs gesetzlich reguliert werden würde. Vorgeschlagen wird ein neues und innovatives Konzept für ein Fixed Life Car (FLC, Fahrzeug mit festgesetzter Lebensdauer), das mittels EU-Gesetzgebung umgesetzt werden kann. Dieses Konzept schließt den bisher offenen Kreislauf der Fahrzeugherstellung und -verwertung und schafft damit Bedingungen für eine nachhaltige Automobilindustrie. Kernpunkt des Konzeptes ist, dass alle PKWs nach Ablauf einer festen Zeitspanne seit der Erstzulassung zum Hersteller zurückgehen müssten, z.B. nach drei Jahren. Bei der Rückgabe zahlt der Hersteller einen gerechten Zeitwert an den Kunden, der daraufhin ein neues Fahrzeug kauft. Wenn das dreijährige Fahrzeug nach dem Modell an den Hersteller zurückginge, würde dieser es komplett aufarbeiten und als 'neues' Fahrzeug zweiter Klasse mit voller Garantie zu einem niedrigeren Preis erneut verkaufen. Am Ende des zweiten dreijährigen Lebensabschnitts des Fahrzeugs geht es erneut zum Hersteller zurück, der wiederum einen gerechten Zeitwert zahlt, das Fahrzeug aufarbeitet und als 'neues' Fahrzeug dritter Klasse mit voller Garantie zu einem noch niedrigeren Preis verkauft. Nach der dritten dreijährigen Gebrauchszeit nimmt der Hersteller das Fahrzeug zurück und verschrottet es. Eine solche Verfahrensweise würde die Automobilindustrie stabilisieren, da sie den Durchsatz von Fahrzeugen verdreifachen und zugleich erhebliche Vorteile für Kunden und Gesetzgeber mit sich bringen würde. Zu rechnen wäre damit, dass demontagegerechte Konstruktionstechniken, die für das FLC entwickelt werden, einen Zugang zum Restwert von umgeformten Metallbauteilen ermöglichen. Unter bestimmten Umständen könnten Fahrzeughersteller ihre Bauteilkosten komplett zurückgewinnen. Durch Einsparung neuer Rohstoffe könnte zudem der Energieverbrauch wie auch der CO2-Ausstoß zudem gesenkt werden.


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    Titel :

    Ein neues Modell für eine nachhaltige Automobilindustrie


    Beteiligte:
    Standring, P. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    18 Seiten, 4 Bilder, 13 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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