Die 'Perceived Quality', also der erste emotionale Eindruck eines Kunden bezüglich der Qualität ungeachtet der Funktionalität, ist eine Schlüsselkomponente der Markenidentität, vor allem in der Automobilindustrie. Hier spielen bei Fahrzeugen zum Beispiel die Spaltmaße der Karosserie eine große Rolle. Zur Bewertung der Spalt- und Versatzmaße schon in frühen Entwicklungsphasen setzt Opel die Icona-Software Aesthetica ein. Toleranzen werden an der Produktgeometrie in digitalen 3D-Modellen dargestellt unter Verwendung verschiedener Lichtquellen, Farben und Materialien. Das gilt auch für komplexe Deformationseffekte wie Wölben, Biegen und Verdrehen. So können Perceived-Quality-Reviews durchgeführt werden, bei denen sich Fragen rund um Passgenauigkeit und optische Qualität klären lassen. Die Software lässt sich in jeder Phase des Entwicklungsprozesses einsetzen, um den Einfluss von Toleranzen visuell darzustellen. Auf den Bau von Hardwaremodellen kann teilweise durch den Einsatz der Software verzichtet werden. Im Bereich des Exterieurs lassen sich die durch die Toleranzberechnung als kritisch eingestuften Bereiche des Fahrzeuges mit Aesthetica visualisieren und in Besprechungen allen Entscheidungsträgern mithilfe eines Gap-/Flush-Fitting-Tools vorstellen. Bei fortgeschrittener Modellreife kann das Augenmerk auf zusätzliche Elemente gelegt werden: sichtbare Strukturelemente wie Schrauben, Nieten oder Rippen innerhalb der Spalte, Verklipsungen von Bauteilen im sichtbaren Bereich, sichtbare Untermaterialien wie Dichtschaum oder Kleber, durchscheinende Elemente bei transparenten Bauteilen wie Leuchten.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. 3D-Visualisierung vermittelt ersten Qualitätseindruck
Quality Engineering ; 9 ; 12-14
2009
3 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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