Magnetoresistive Sensoren (MR) zur Drehzahlmessung bei ABS-Systemen haben gegenüber Hall-Sensoren eine 100 mal höhere Empfindlichkeit und geringeren Platzbedarf. Das Funktionsprinzip von MR-Sensoren (auch als AMR - Anisotrope-Magneto-Resistive bezeichnet) ist die Änderung des elektrischen Widerstands, hervorgerufen vom Einfallswinkel eines magnetischen Feldes. Die magnetfeldabhängigen Widerstände sind in einer Brückenschaltung angeordnet und werden vom ABS Steuergerät mit einer Spannung (12 V) versorgt. Bei Änderung des Magnetfeldes (durch Drehung eines Multipolringes am Rad) ändert sich die Brückenspannung. Die Sensorelektronik erzeugt ein digitales Signal, das vom Steuergerät abgegriffen wird. Das Signal besteht aus einem Drehzahlimpuls und einem neun Bit großen Datenprotokoll, das Werte von Luftspaltreserve, Sensoreingangsstatus, Drehrichtung und Luftspaltwert liefert. Zur Prüfung der Sensorfunktion können ein Oszilloskop oder der ATE-Sensortester AST benutzt werden. Bei der Oszilloskopmessung muss der Sensor mit einer externen Spannung versorgt werden. Im Ruhezustand (keine Raddrehung) gibt der Sensor alle 180 ms eine Datenprotokoll aus, bei Raddrehung erzeugt der Sensor vor dem Datenprotokoll einen deutlich höheren Drehzahlimpuls. Die Signalspannung ist unabhängig von der Raddrehzahl, die Frequenz ändert sich proportional dazu. Der AST-Tester übernimmt die Spannungsversorgung des Sensors und prüft im System Sensor-Polring die Strompegel der Signale. Bei einem Fehler kann der Tester jedoch nicht erkennen ob der Sensor oder der Polring fehlerhaft ist. Ein Multimeter ist zur Prüfung des MR-Sensors nicht geeignet.
Ausschlag gebend. Die Funktionsweise und das Prüfen von ABS-Raddrehzahlsensoren
Krafthand ; 82 , 15/16 ; 16-19
2009
4 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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