Der Einsatz der Nanotechnologie gewinnt auch im Automobilbau zunehmend an Bedeutung. Unter anderem fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit fünf Jahren mit dem Programm Nanomobil 19 Verbundprojekte mit insgesamt 99 Partnern (fast alle Automobilhersteller, viele Zulieferer und Forschungseinrichtungen) mit einer Summe von 36,4 Mill. Euro. Im Nanomobil-Projekt Nanohoch ist unter Federführung der Robert Bosch GmbH, Stuttgart eine Plattform für integrierte Abgassensoren in Dieselmotor- und Magermotorapplikationen auf der Basis hochtemperaturfähiger Halbleiter-Nanostrukturen entwickelt und erprobt worden. Zur Nanostrukturierung der funktionalen Gate-Elektroden entwickelte das Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien in Dresden die gesteuerte Abscheidung metallischer Nanocluster auf biomolekularen Templates. In einem weiteren Schritt wurden die Halbleiterbauelemente auf keramischen Lambda-Sonden integriert. Ziel des Nanomobil-Projekts Nacolab ist es, die in das Zylinderkurbelgehäuse eingebrachte Gussbuchse durch eine verschleißfeste, reibungsarme, nanokristalline Beschichtung zu ersetzen. Als Beschichtungsverfahren kommen dabei das Lichtbogen-Draht-Spritzen, das Plasma Transfer Wire Arc- und das High Velocity Oxigen Fuel- Verfahren zum Einsatz. Durch eingelagerte Nanokristalle werden Schichthärten bis zu 1200 HV 0,1 möglich. Nach dem Beschichten wird die spritzraue Oberfläche in mehreren Schritten gehont. Das Fraunhofer-IPA in Stuttgart und die Universität Duisburg-Essen entwickelten eine galvanische Schicht, in der Kapseln mit Durchmessern von wenigen hundert nm stecken. Die Kapseln geben bei Verletzung der Schicht Flüssigkeiten frei und ermöglichen selbstheilende Oberflächen bei Beschichtungen oder in mechanischen Lagern.
Nanokristalle sorgen für effizientere Motoren. Automobilhersteller forschen
Industrieanzeiger ; 131 , 34/35 ; 46-48
2009
3 Seiten, 2 Bilder
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