Woran sich die Deutschen bei der Verkehrsmittelwahl orientieren und wie sie die Kosten der Mobilität wahrnehmen, das waren die Schwerpunkte einer Repräsentivbefragung von infas im Auftrag des Deutschen Verkehrsforums im November 2008. Demnach ist der Weg zur Arbeit oder Ausbildungsstätte der Hauptgrund, weshalb die Befragten (Mindestalter 18) mobil sein und auch auf den Pkw nicht verzichten wollen. Dabei sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land groß. Der Pkw ist das wichtigste Verkehrsmittel für 72 % in ländlichen Kreisen und nur für 45 % in den Ballungsräumen. Eine überdurchschnittliche Bevorzugung öffentlicher Verkehrsmittel wurde bei Arbeitslosen (47 %), Auszubildenden (44 %) und Kernstadtbewohnern (40 %) gefunden. Am gewählten Verkehrsmittel sind den Befragten die Kriterien Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit besonders wichtig. Die Umweltfreundlichkeit steht an dritter Stelle, wobei ältere Menschen darauf mehr Wert legen als junge. Fahrkomfort und Schnelligkeit gelten als wenig wichtig. Interessant ist die Fähigkeit der Bürger zur Unterscheidung zwischen 'Fahrkosten' und 'gutes Preis-Leistungsverhältnis'. Der erste Punkt wurde nur von 49 %, das zweite aber von 61 % als sehr wichtig angekreuzt. Bei der Mobilitätskostenentwicklung wird das Urteil der Bürger von Fachleuten bestätigt. 74 % der Befragten meinten, dass diese Kosten 2005 bis 2008 stärker gestiegen seien als die Lebenshaltungskosten. Tatsächlich sind die Verbraucherpreise in der Zeit um 6,6 %, beim Verkehr aber um 10,5 % gestiegen. Dabei sind wiederum die Preise im Schienenverkehr stärker gestiegen als im Straßenverkehr. Bei weiterem Anstieg würden 24 % ihrer Meinung nach weniger Auto fahren, 13 % mehr Fahrrad fahren, 9 % mehr Bus und Bahn fahren, 7 % mehr zu Fuß gehen, aber nur 4 % Fahrgemeinschaften bilden (Mehrfachnennungen möglich). Als Fazit fordern die Autoren eine bessere Anbindung der Peripherie über flexible Systeme, beispielsweise Bürgerbusse, und ein größeres Engagement der Arbeitgeber für die ÖPNV-Nutzung der Pendler, beispielsweise Vereinfachung und Ausbau des Jobtickets.


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    Titel :

    Mobil sein um jeden Preis? Die (all)tägliche Mobilität des Bürgers. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung


    Beteiligte:
    Eck, Florian (Autor:in) / Stark, Sarah (Autor:in)

    Erschienen in:

    Internationales Verkehrswesen ; 61 , 7/8 ; 264-267


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 10 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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