Nach Meinung verschiedener Branchenverbände und Fahrzeughersteller steht das Elektroauto kurz vor dem Durchbruch. Ein Grund dafür ist, dass sich das Auto als interessanter Speicher für Strom-Überkapazitäten, vor allem in der Nacht, anbietet. Ab 2015 sollen mit leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus ausgestattete Elektroautos zumindest im Kurzstreckenbetrieb den Verbrennungsmotor ablösen. Nachdem in Deutschland rund 80 % aller Autofahrten weniger als 20 km lang sind - international ist es ähnlich - entscheidet vor allem der Kostenfaktor. Und auch hier sieht sich die Technologie derzeit im Vorteil: nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung Frost und Sullivan sollen die potenziellen Einsparungen je nach Kilometerleistung zwischen 150 und 700 Euro pro Monat liegen. Ökologisch sieht das Institut für Energie- und Umweltforschung auch keine Probleme: Selbst wenn 84 % des heutigen Fahrzeugbestandes von 198 Millionen PKW auf Elektrofahrzeuge umgestellt würde, müsste kein neues Kraftwerk errichtet werden, da der Strombedarf überwiegend nachts anfällt. Die Akzeptanz ist ebenfalls viel versprechend. Einer selektiven Kundenumfrage unter bestimmten Automarken zufolge würden viele als Zweitwagen oder Pendlerfahrzeug ein Elektromobil wählen. Spanien will diese Entwicklung durch steuerliche Anreize forcieren. Auch die Industrie wird aufmerksam: So hat Renault ein Geschäftsmodell vorgestellt, das einen vierjährigen Stromnutzungsvertrag mit dem Geschenk eines Elektroautos verbindet. Die Renault-Nissan-Alliance wird durch verschiedene staatliche Programme so abgesichert, dass die geplanten Produktionsanlagen für Elektroautos mit Vollauslastung rechnen können. Bis 2010 soll ein umgebautes Serienfahrzeug verfügbar sein, ab 2012 ein komplett neu entwickeltes Modell. Toyota hat mit Tochter Panasonic den Solarmodul- und Energiespeicherhersteller Sanyo eingekauft und hofft, auf diesem Weg bei der Entwicklung vorne dabei zu sein. Und auch in Deutschland sehen Unternehmen in entsprechenden strategischen Allianzen einen Wettbewerbsvorteil. Beispielhaft genannt wird hier das Übernahmeangebot von Solarworld an Opel oder die Kooperation von Volkswagen mit Toshiba bei der Batterieentwicklung.


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    Titel :

    Phasenwechsel in der Autoindustrie. Das Elektroauto kommt. Schneller als erwartet


    Beteiligte:
    Kiefer, Samuel (Autor:in)

    Erschienen in:

    Sonne Wind & Wärme ; 33 , 5 ; 114-118


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 8 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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