Die Veränderungen im Automobilmarkt zwingen die OEM zum Outsourcing an die Tier-1 (FTS) Lieferanten. Diese übernehmen Aufgaben im Design, der Produktion, Fertigung und Lieferung kompletter Module, F+E, Management von Beziehungen zu Einzelkomponenten-Zulieferern. Gegenwärtig sind FTS für 65 % der Prozesse in der Fahrzeugfertigung und 45 % der F+E-Aktivitäten verantwortlich (für 2015 werden 77 % bzw. 51 % erwartet). Das Outsourcing des Supply-Chain-Network (SCN) erfordert neue Klassifizierungen und Konfigurationen wie die Aufteilung in die fünf Geschäftssegmente Powertrain, Exterieur, Interieur, Elektrik und Elektronik. Im Segment Interieur wird die SCN und das Datenmanagement für Fahrzeugsitze untersucht. Autositze bestehen aus Gestell, Polsterung, Bezügen, elektrischen-elektronischen Bauteilen. Der Zusammenbau erfolgt hauptsächlich manuell. Die Fertigung ist beendet wenn alle Fahrzeugsitze in einem Versand-Tray abgelegt sind. Geliefert wird nach den Anweisungen des OEM mit LKW. Das Datenmanagement stellt folgende Anforderungen: reibungslose Erfassung der Fertigungsdaten, kontinuierliche Aktualisierung der manuellen Arbeitsanweisungen an den Montagestationen, zentrale Korrektur von Produktionsparametern, permanente Verfügungs- und Zugriffsmöglichkeiten auf Produkt- und Produktionsdaten, redundante Datenspeicherung, Datenkompatibilität zwischen OEM und FTS. Siemens bietet dazu eine Komplettlösung an, die innerhalb des gesamten Fertigungsprozesses den Datenaustausch von der Feldebene bis zur Unternehmensführung erlaubt. Im ERP-System erstellte Auftragspläne werden von Simatic IT MES (Echtzeit-Verbindung zu Geräten der Fertigungsanlage) übernommen. Simatic IT plant jetzt die Auftragsinhalte und gibt sie an die Fertigungsstrassen weiter. Gleichzeitig wird der gesamte Produktionsprozess überwacht. Die Auftragsdaten werden in Montageanweisungen aufgeschlüsselt und an den Arbeitsstationen mit Simatic Touch Panels angezeigt. Abschließend werden die Daten auf einem RFID-Tag gespeichert. Simatic Controller sind an der Montagestraße und in Testbereichen (automatische Qualitätsprüfung) installiert. Prozessdaten und Kontrolltests werden lokal innerhalb des SCADA-Systems (Supervisory Control and Data Acquisition) gespeichert und an die zentrale Prozessdatenbank (Simatic IT Historian) weitergeleitet. Die Daten sind dort langzeitverfügbar. Der Datenaustausch zwischen den Komponenten erfolgt über Profinet und Industrial Ethernet.


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    Titel :

    Mehr Zuverlässigkeit im Supply Chain Management


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    ATZ-Produktion ; 2 , 1 ; 52-55


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 4 Bilder, 5 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch