Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte (F+E) der Automobilzulieferer reichen von der Kostenoptimierung beim Kurbelwellenschmieden bis zum Entwurf kompletter Sicherheitssysteme. Die F+E Ausgaben der Zulieferer betrugen 2007 42 Mrd Euro und sollen bis 2015 auf 55 Mrd Euro steigen. Die Bandbreite des F+E-Aufwandes reicht von 0,2 % des Umsatzes bei Bharat Forge bis 12,2 % bei Bosch. Für erfolgreiche Projektentwicklung ist immer ein effizientes F+E Management erforderlich um Projekte rechtzeitig abzubrechen oder verstärkt fortzuführen. Abbruchgründe für Projekte sind z.B. Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit, Kundenorientierung (Brose). Wichtig ist auch die Einbindung von Vertrieb, Einkauf und Produktion bei der Projektfreigabe. So werden frühzeitig Lieferanten identifiziert und eine produktionsgerechte Entwicklung mit hoher Transparenz erreicht. Bei standardisierten F+E-Prozessen werden Fehlentwicklungen früh und konsequent beendet. Outsourcing (Auslagerung an Drittunternehmen) und Offshoring (Auslandsverlagerung) sind zwei Möglichkeiten zur Senkung von F+E Kosten und zum Erhalten der Präsenz in Low-Cost-Märkten. Wichtig ist die organisatorische Trennung von Vorentwicklung und Serienentwicklung. Erfolgreich ist die Einführung technischer Standards über OEM, Produkte und Produktgenerationen hinweg. Die Digitalisierung ist ein weiterer Punkt zur Verbesserung der F+E-Prozesse, die meisten Zulieferer und OEM stehen dem Ersatz teurer Prototypen durch digitale Modelle jedoch kritisch gegenüber. Sechs Handlungsfelder können bei F+E-Aufgaben optimiert werden: Ausrichtung am Technologiemuster(Kernkompetenz); straffes Projektmanagement von Vorentwicklungsprojekten; systematische Erhöhung des Low-Cost-Anteils bei F+E; Einsatz spezieller Projektmanager und Projektsteuerung mit Kennzahlen; Ausschöpfung der digitalen Entwicklungsmöglichkeiten; durchgängige Steuerung von F+E durch KPI (Key Performance Indicator), das heißt Abbildung des gesamten Prozesses von der Idee bis zur Produktion mit KPI.
Mehr Effizienz in F&E
Automobil Industrie ; 54 , 3 ; 40-43
2009
4 Seiten, 4 Bilder
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