Die derzeitige Krise wird die Automobilindustrie verändern. Die Konzerne arbeiten an Masterplänen, die weit über den Bau neuer Fahrzeuge hinausgehen. Im Beitrag wird gezeigt, was führende deutsche Hersteller planen. BMW forscht in dem 'Project i' an einem neuen Fahrzeug- und Mobilitätskonzept. Das Project i soll eine ganze Familie extrem emissionsarmer Fahrzeuge hervorbringen, deren Herstellung zugleich zur umweltfreundlichsten ihrer Art gehört. Bei Volkswagen ist die Abteilung Zukunftsforschung dabei, das Auto neu zu erfinden. Daimler entwickelt Mobilitätskonzepte für die 'Generation Obama', Menschen, die derzeit aufwachsen. Die Automobilindustrie sucht bahnbrechende neue Ansätze, von emissionsfreien Fahrzeugen über das rollende Büro bis hin zu Autos, die die Verbraucher per Handy mieten, auf dem Parkplatz mit dem Führerschein öffnen und die Fahrdauer minutengenau abrechnen, wie Daimler derzeit in Ulm testet. Die derzeitigen Megatrends in Forschung und Entwicklung lassen sich wie folgt zusammenfassen: - Die Konzerne müssen künftig mehr kleine Autos anbieten. Der Spritverbrauch muss deutlich sinken. Die Hersteller müssen unterschiedliche Antriebskonzepte im Angebot haben. Die Konzerne müssen sich auf Kunden einstellen, die das Auto weniger als Statussymbol empfinden. Es müssen neue Dienstleistungen rund um das Auto entwickelt werden. Seit dem UN-Klimabericht im Jahr 2005 hat sich die Automobilindustrie verändert. Das derzeitige Imageproblem der SUV (Sports Utility Vehicle) verweist auf einen Megatrend, der den Automarkt von morgen bestimmen wird, wie Berater vermuten. Der Trend hat den Namen Neo-Ökologie und die entsprechenden Konsumenten werden als Greenovator (Grüner Innovator) beschrieben: Leistungsträger, intelligent, erfolgreich, einkommensstark, sich gesellschaftlich verantwortungsbewusst verhaltend. Greenovatoren beschreiben die Anforderungen an die Automobilindustrie für die Zukunft. Studien gehen davon aus, dass das althergebrachte Statusargument starker Motor an Bedeutung verlieren wird, während klassische Werte wie Komfort, Sicherheit, Qualität wieder an Bedeutung zunehmen. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen kleinere Autos, bei Daimler der Smart und die A- und B-Klasse-Nachfolger sowie das Projekt Elektroauto BlueZero. Die Projekte wie Project i und BlueZero bringen jedoch zunächst wenig ein, benötigen aber enorme Investitionen. Die Autobauer müssen deshalb neue Erlösquellen finden und dazu bereit sein, komplett neu zu denken. Es müssen Geschäftsmodelle entwickelt werden, damit die Hersteller auch vom Gebrauch der Autos profitieren. Ein Beispiel dafür ist das Car-Sharing.


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    Titel :

    Smarte Ideen. Autoindustrie


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 10 ; 46-54


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    8 Seiten, 12 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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