Im Bereich der sicherheitsorientierten Fahrerassistenzsysteme ist der Trend zu beobachten, über zusätzliche bzw. stärkere autonome Eingriffe Unfälle und deren Folgen weiter zu mindern. Durch die Bewertung von Mehrobjektszenarien kann in vielen Fällen von Front-Unfällen eine frühere und zuverlässigere Kritikalitätseinschätzung einer Verkehrssituation erfolgen. Diese kann genutzt werden, um den Wirkgrad von Risikoarmen Fahrerassistenzfunktionen deutlich zu erhöhen: durch die Kombination von früher Fahrerwarnung mit Fahrerunterstützenden Funktionen kann - bezogen auf die Gesamtzahl der Front-Unfälle - der Wirkgrad von stark autonom eingreifenden Funktionen erreicht werden. Die Argumentation beruht im Wesentlichen auf der Erfahrung, dass bei 'zielobjektbasierten' Fahrerassistenzsystemen die Unklarheit über den Fortgang einer Situation mit zunehmender zeitlicher Prädiktionsweite drastisch ansteigt - und dies durch die zusätzliche Einbindung von Mehrobjektinformationen gemildert werden kann. Der Ansatz einer frühen Warnung bietet den Vorteil, dass auf aufwändige und damit teure stark autonom eingreifende Systeme verzichtet werden kann. Der hohe Nutzen kombiniert mit dem günstigen Preis ist die Grundlage der Vision, dem Massenmarkt sicherheitsorientierte Fahrerassistenzfunktionen mit hohem Wirkgrad zugänglich zu machen.
Situationsinterpretation in Multiobjektszenarien zur Realisierung von sicherheitsorientierten Fahrerassistenzfunktionen mit hohem Nutzen bei geringen Absicherungskosten
2008
9 Seiten, 1 Bild, 1 Quelle
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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