Im Unterschied zur konventionellen Blechumformung erlaubt das Druckgießen, nicht nur die Form, sondern auch den Wanddickenverlauf eines Bauteils optimal auf die einwirkenden Beanspruchungen abzustimmen. Hochkomplexe Bauteile mit integrierten Zusatzteilen wie Anschraubaugen, Konsolen, Flanschen oder Stützen aus einem Guss ermöglichen zusätzlich zur Gewichtsminderung auch erhebliche Einsparungen durch Entfall von Montage- und Prüfaufwand. Beim Einsatz von Leichtmetall-Druckguss ergibt sich zusätzlich zur Gestalt- und damit Gewichtsoptimierung die niedrige Dichte der Leichtmetalle. Zudem lassen sich mit beiden Leichtmetallen äußerst dünne Wanddicken bis herab zu 1,5 mm selbst bei großflächigen Teilen erzielen. Durch die Möglichkeit der kraftflussgerechten Auslegung der Geometrie sind dabei trotz des geringeren Gewichts noch Verbesserungen bei der Gestaltfestigkeit sowie bei der dynamischen Belastbarkeit erzielbar. Ein weiterer Vorteil des Druckgießens ist die hohe Maßgenauigkeit. Die DGS Druckguss-Systeme, St. Gallen, (CH), stellt neben Leichtmetall-Druckguss auch Zinkdruckguss her. Beispiel hierfür sind Stahl-Zink-Verbundteile höchster Präzision für eine Lenkungsverstellung. Dank Weiterentwicklung des Druckgießverfahrens liegen die Zähigkeitskennwerte der Gusswerkstoffe auf vergleichbarem Niveau wie die von Knetlegierungen. Vor allem durch den konsequenten Einsatz der Hochvakuum-Technik beim Gießen ist es gelungen, Porosität durch Gaseinschlüsse prozesssicher zu unterdrücken. Weitere Eigenschaftsverbesserungen lassen sich durch gezielte Wärmebehandlung einstellen. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich an den erzielbaren Bruchdehnungen, die teilweise mehr als 20 % betragen. Ein weiterer Pluspunkt der weiterentwickelten Gießtechnologie ist die Schweißbarkeit der Gussteile. Die Summe dieser Verbesserungen hat zur Folge, dass die Gussteile jetzt auch in crashbeanspruchten Strukturen des Fahrzeugunterbaus und der Karosserie eingesetzt werden. Die entsprechende Qualifizierung hat man bei zahlreichen Bauteilen wie Scharnierverstärkung, Schweller-Schließteil oder Dachrahmen-Knoten für die Leichtbau-Karosserie des Audi TT erfolgreich absolviert. Hierzu verfügt man über die vollständige Prozesskette von der Gussteilerzeugung über die Wärmebehandlung, mechanische Bearbeitung und Oberflächenbeschichtung bis zur Montage. Alle Stufen dieser Prozesskette werden auf dem für Sicherheitsteile in der Kfz-Industrie geforderten Niveau beherrscht. Ein weiterer Vorteil für die Kunden ist das Angebot der Systementwicklung als Komplettpaket aus einer Hand.


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    Titel :

    Druckguss erschliesst Leichtbaupotentiale


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    SMM Schweizer Maschinenmarkt ; 109 , 10 ; 174-178


    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    3 Seiten, 8 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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