Die Autoindustrie steht vor dem Eintritt in eine neue Zeitrechnung, die von zwei Fakten geprägt ist: Elektroautos kommen nicht nur schneller als die meisten geglaubt haben sondern werden dank neuer Technologien viel mehr können als noch vor wenigen Jahren möglich schien. Die Autoindustrie muss ihre gesamte Wertschöpfungskette überdenken und ihre Kernkompetenzen neu definieren. Die Bedeutung des Verbrennungsmotors und der dazugehörigen Peripherie wird abnehmen und schließlich verschwinden. Die Autokonzerne müssen neue Kompetenzen aufbauen, zukaufen und Allianzen eingehen, während neue Akteure den Markt betreten. Die Führungsetagen der etablierten Autohersteller haben erkannt, dass jetzt die Zeit gekommen ist zu handeln, darin sind sich Daimler, VW, Opel und BMW einig, die alle davon ausgehen, dass die Zukunft den Elektroautos gehören wird. Diese stille Revolution wird mehr Bereiche erfassen als die Autoindustrie: der Markt von Tankstellen, Mineralölkonzernen und die Branche von Energieversorgern wird sich ändern. Die Automobilhersteller wie Daimler, und VW sprechen schon jetzt mit den deutschen Energieversorgung über den Aufbau einer geeigneten Infrastruktur für Elektroautos. Nicht nur die Ölknappheit spricht für die Elektrifizierung der Autowelt, vielmehr auch die Möglichkeit, CO2-Emissionen zu senken und Mobilität auch in Megacitys zu ermöglichen. Erst die jüngsten Fortschritte bei der Batterietechnik ermöglichen die Elektrifizierung. Experten sehen die deutschen Autokonzerne bei den neuen Technologien nicht ganz vorne. Vor allem die Infrastruktur wird einer der Prüfsteine sein, an dem sich die Zukunft der E-Mobile entscheidet.
Bizzzzzness. Elektroautos
Wirtschaftswoche ; 27 ; 52-65
2008
12 Seiten, 15 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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