Eine Grenze bei der Auslegung von Insassenschutzsystemen wird erreicht, wenn durch alleiniges Hinzufügen von Komponenten (z.B. Airbags oder Sensoren) keine wesentliche Verbesserung erzielt werden kann oder Zielkonflikte bezüglich Wirtschaftlichkeit, Alltagstauglichkeit und Ressourcen gelöst werden müssen. Vor diesem Hintergrund ist von Audi und Volkswagen unter dem Arbeitstitel KISS (Kernkompetenz integrative SicherheitsSysteme) eine anforderungsgetriebene Methodik etabliert und in den Entwicklungsablauf integriert worden. Unter intensiver Nutzung der CAx Toolkette werden die drei klassischen Komponenten der Fahrzeugsicherheit (Fahrzeugstruktur, Airbagsensorik und Rückhaltesystem) integrativ verbunden. Der allgemeingültige Ansatz erlaubt die Einbeziehung von Systemen der aktiven Sicherheit und die Integration von vorausschauenden Sensoren. Für den Entwicklungsprozess und die Funktionsdefinition und -auslegung ergeben sich erhebliche Vorteile, die schon in der Konzeptphase wichtige Entscheidungen absichern. In dem Vortrag wird gezeigt, wie mit dem integrativen KISS-Ansatz beispielhaft für die Schnittstelle Fahrzeugstruktur - Airbagsensorik eine Auslegung auf Basis der FEMBerechnung durchgeführt wird. Die KISS Methodik wird angewandt, um z.B. für gegebene Sensorkonfigurationen die Systemgüte zu prognostizieren, Konzeptbewertungen hinsichtlich der Systemarchitektur durchzuführen Der Artikel schließt mit einem Ausblick auf die Nutzung der KISS-Methodik für die Auslegung vorausschauender Sicherheitssysteme. Damit bietet KISS die Chance, nicht nur ein Werkzeug für die Optimierung der passiven Sicherheitssysteme zu werden, sondern zusätzlich einen Brückenschlag zwischen den Systemen der passiven und der aktiven Sicherheit herzustellen.
KISS - Weiterentwicklung und Umsetzung eines methodischen Ansatzes zur Systemauslegung in der Fahrzeugsicherheit
KISS - Further development and transfer of an methodical integrated approach for system design in vehicle safety
2007
13 Seiten, 6 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Umsetzung des europäischen Regelwerks für Eisenbahn-Fahrzeugsicherheit
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