Moderne Kraftfahrzeuge zeichnen sich durch eine hohe Innovationsdichte aus. Gleichzeitig sind diese durch eine Komplexität geprägt, die mit einer klassischen komponentenorientierten Arbeitsweise kaum mehr beherrscht werden kann. Aus diesem Grunde gewinnt das Konzept der Funktionsorientierung, also einer Arbeitsweise mit Funktionen, immer mehr an Bedeutung. Wichtig hierbei ist auch eine informationstechnische Unterstützung der Funktionsorientierung. So müssen beispielsweise Funktionsstrukturen erzeugt und verwaltet werden. Im Rahmen dieses Beitrages wird untersucht, inwieweit heute schon eine informationstechnische Unterstützung einer Funktionsorientierung entlang des Produktlebenszyklus durch Product Lifecycle Management Systeme (PLM) möglich ist. Darüber hinaus werden auch funktionsorientierte Entwicklungstools mit Ansätzen einer Produktdatenverwaltung betrachtet. Bei der Untersuchung wird in einem ersten Schritt ein abstrahiertes Szenario skizziert, das beispielhaft eine funktionsorientierte Arbeitsweise abbildet. Aus diesem Szenario werden Anforderungen an eine informationstechnische Unterstützung abgeleitet. Die aufgestellten Anforderungen bilden die Grundlage für eine Vorauswahl von PLM-Systemen und funktionsorientierten Entwicklungstools. In einem abschließenden Schritt erfolgt eine Darstellung der Erkenntnisse, die bei der detaillierten Untersuchung durch Anwendung des abstrahierten Szenarios bei den ausgewählten Systemen gewonnen wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die untersuchten Systeme, PLM-Systeme einerseits und Entwicklungstools andererseits, jeweils unterschiedliche Starken und Schwächen haben Die ausgewählten PLM-Systeme weisen hierbei vor allem Ansätze im Umfeld tvpischer Produktdatenmanagement-Funktionalitäten wie Versions- und Varianteverwaltung auf. Im Gegenzug findet eine Unterstützung von spezifischen Bedürfnissen einer funktionsorientierten Arbeitsweise nur sehr eingeschränkt statt. Beispielsweise wird eine Visualisierung und Auswertung von Funktionsstrukturen kaum unterstützt. Die untersuchten Entwicklungstools weisen wiederum im Kontext der formulierten Anforderugen Konzepte zur Visualisierung auf, eine Verwaltung von Versionen und Varianten erfolgt jedoch nur rudimentär. Weiterhin wird eine Reihe von Anfoerdungen von beiden Gruppen nicht erfüllt. Beispielsweise können umfangreiche Abfragen und Analysen mit den untersuchten Systemen nicht durchgeführt werden. Auch Workflows, welche die Zusammenhänge in eineer Funktionsstruktur auswerten und berücksichtigen können, sind nicht modellierbar. Hier besteht als zukünftig noch Handlungsbedarf.
Funktionsorientierung bei PLM-Systemen: eine Analyse des Standes der Technik
2007
15 Seiten, 1 Bild, 2 Tabellen, 11 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1988
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