Die Schuler AG, Göppingen, (DE), hat ein Kompetenzzentrum gegründet, um das Formhärten für Anwendungen in der automobilen Serienfertigung weiterzuentwickeln. Mit der Erfahrung von mehr als 30 realisierten Anlagen verfügt Schuler über das Know-how der kompletten Prozesskette von der Platine bis zum fertigen Bauteil. Das Know-how in der Verfahrenstechnik und beim Bau hydraulischer Pressen bringen die Spezialisten von Schuler SMG mit ein. Das Wissen zum sicheren und schnellen Teiletransport liefert Schuler Automation. Das Unternehmen mechanisiert momentan mehrere Formhärtlinien in Europa mit dem Schuler-Crossbar-Roboter und neu entwickelter Transfertechnologie. Ziel der Werkzeugfachleute von Schuler Cartec ist die Entwicklung einer Simulationssoftware, die die Auslegung der Werkzeuge vereinfacht. Zum Beschneiden der fertigen hochfesten Bauteile hat Schuler Pressen gemeinsam mit VW, Kassel, (DE), die Soft-Shock-Technologie entwickelt. Seitens der Anlagentechnik eignen sich hydraulische Pressen aufgrund ihrer hohen Flexibilität ideal zum Einsatz beim Formhärten. Anlagen zur Serienfertigung von Formhärtteilen sind vollautomatisierte Systemlösungen. Bisher hat sich 22MnB5 - ein borlegierter Vergütungsstahl zum Kaltumformen mit anschließender Warmumformung (form- oder presshärtbar) - in kaltgewalzter Ausführung als geeigneter Werkstoff erwiesen. Bei der Warmumformhärtung wird das Gefüge des Stahles durch Aufheizen zunächst auf rund 950 Grad C unter Schutzgasatmosphäre in den austenitischen Bereich überführt und umgeformt. Noch im Werkzeug erfährt das Pressteil eine Abkühlung auf Temperaturen zwischen 100 Grad C und 200 Grad C. Dabei erfolgt die Ausbildung einer martensitischen Gefügestruktur, die zu einem hochfesten Bauteil führt. Der 22MnB5 ist ein idealer Werkstoff, der die Anforderungen an eine leichtere Bauweise und ein hervorragendes Crashverhalten des Fahrzeuges erfüllt. Auf Grund der Kombination aus Verformbarkeit und Härtbarkeit findet er besondere Anwendung für tragende und sicherheitsrelevante Komponenten in der Automobilindustrie. A-, B-Säulen, Seitenaufprallschutz, Schweller, Rahmenteile, Stoßfänger und Stoßstangenträger, Türverstärkungen sowie Quer- und Dachträger. Die Lieferformen für formhärtbare Qualitäten liegen im Bereich von 1,0 mm bis 3,0 mm Dicke sowie 900 mm bis 1500 mm Breite. In einem Forschungsvorhaben am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Universität Erlangen, (DE), wird die Technologie der Tailored Welded Blanks mit dem Presshärtverfahren kombiniert.


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    Titel :

    Form- und Presshärten für hochbelastbare Strukturteile


    Beteiligte:
    Kuhn, Dietmar (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2007


    Format / Umfang :

    2 Seiten, 3 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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