Dieser Beitrag gibt einen Überblick zu aktuellen kunststofftechnischen Entwicklungen aus dem Exterieur und Interieur bei BMW. Darüber hinaus werden neuartige Verbundbauweisen mit Kunststoffen sowie nanotechnologische Ansätze in Verbindung mit Kunststoffen vorgestellt. Kunststoffverkleidungen im Exterieur sind seit Mitte der 80er-Jahre in der Großserie bekannt. Wurden zunächst aus aerodynamischen und optischen Gründen Stoßfängerverkleidungen aus Kunststoff dargestellt, so erfolgte bald darauf auch die Gestaltung von Karosserieanbauteilen. Eine weitere Prozessoptimierung für die Darstellung von Kunststoffbauteilen im Exterieur erfolgte im Jahre 2006. Hier wurde am BMW 3er Coupe und Cabrio ein neuer und weiter entwickelter thermoplastischer Kunststoff für die Bauteilherstellung eingesetzt. Neuere systemtechnische Lösungen für Duroplaste im Exterieurbereich umfassen die Gestaltung von horizontalen Klappen (Heckklappen), des Dachbereichs sowie die Gestaltung des Fahrzeugunterbodens. Kunststofftechnische Bauteilanwendungen im Interieur verfolgen im Wesentlichen die Ziele: bestmögliche optische und haptische Eigenschaften, hochwertiger Gesamteindruck, Beitrag zur passiven Sicherheit von Fahrzeugen. Besonders im Vordergrund neuer Entwicklungen stehen die Bereiche Oberflächenmaterialien für Instrumententafeln sowie Verbundwerkstoffe für Verkleidungsteile. Verbundbauweisen in Fahrzeugen haben insbesondere das Ziel, die herausragenden positiven Eigenschaften unterschiedlicher Werkstoffe im Verbund zu einem Bauteilgesamtoptimum zu führen. Kunststoffe in Verbindung mit Nanotechnologien erweitern zielführend das Eigenschaftsspektrum von Kunststoffen und textilen Materialen. Für den Automobilbau stehen insbesondere folgende physikalische Eigenschaften der Nanomaterialien im Vordergrund: verbesserte mechanische Festigkeit, verbesserte Abrieb- und Kratzfestigkeit, reduzierte Reibung, schmutzabweisender Charakter, antireflektierende Eigenschaften. Diese Eigenschaften bieten ein breites Potenzial für innovative automobiltechnische Anwendungen: nanopartikelverstärkte Kunststoffe, kratzfeste Lacke, beschlagfreie Oberflächen (zum Beispiel Scheiben), antireflektierende Oberflächen (zum Beispiel Instrumentenabdeckungen), schaltbare Klebstoffe (magnetische Nanopartikel). Mittel- bis langfristig sind zahlreiche Applikationen im Automobilbau zu erwarten.


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    Titel :

    Kunststoffe im Automobilbau. Technische Lösungen und Trends


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2007


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 10 Bilder, 16 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





    Technische Kunststoffe im Automobilbau

    Kohlhepp,K. / Hoechst,DE | Kraftfahrwesen | 1999


    Kunststoffe im Automobilbau: technische Loesungen und Trends

    Stauber,R. / Bayerische Motorenwerke,BMW,Muenchen,DE | Kraftfahrwesen | 2007