Für Lackbeschädigungen ist das Objekt Fahrrad prädestiniert und daher bei Schadenmeldungen ein beliebter Gegenstand. Es gibt eine Vielfalt ausgefallener Schadenmeldunen, die einen Zusammenhang zwischen Kratzspur und Fahrrad darstellen. In dem vorliegenden Artikel wird vom Sachverständigenbüro Wohlers aus Stade eine Methode zur Plausibilitätsbeurteilung solcher Schadenmeldungen vorgestellt. Dabei wird eine einfache Geometriebetrachtung mit Gleichgewichtsproblematik im dynamischen Fall untersucht. Um eine spätere rechnerische Plausibilitätsprüfung durchführen zu können, müssen die Abmessungen in zweidimensionalen xz-Ebenen dokumentiert werden. Bei einer sogenannten Streifberührung sind an der Kratzspur die minimale und die maximale Höhe von der Bodenaufstandsebene auszumessen. Die Differenz zwischen maximalen und minimalen Höhen in zy-Ebene und die Länge der Spurzeichnung in xz-Ebene liefern den angeblich gefahrenen Neigungswinkel des Fahrradfahrers. Es wird dargestellt, dass während einer dynamischen Bewegung durchaus eine Bandbreite an Beschädigungsspuren entstehen kann. Es wird geprüft, ob die vorgefundene Kratzspur am Fahrzeug innerhalb dieses Toleranzfeldes liegt. Des Weiteren wird der ermittelte Neigungswinkel für die Spurerzeugung mit dem maximal möglichen Neigungswinkel (abhängig von der Fahrbahnbeschaffenheit) verglichen. Eine weitere Randbedinging sagt aus, ob die Pedalbreite durch den Lenkeinschlag des Vorderrades überdeckt wird. Fasst man alle gewonnenen Ergebnisse tabellarisch zusammen, so kann eine relativ schnelle Plausibilitätsprüfung über die Einhaltung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten durchgeführt werden. Diese Plausibilitätsprüfung kann ortsunabhängig durchgeführt werden. Da die Schäden in den meisten Fällen aus einer Kollision mit einem geringen Winkel erzeugt werden, lässt sich die Krafteingriffsrichtung aufgrund des Strukturwiderstandes gut ermitteln. Dabei ist die Bewegungsrichtung des angeblich schadenverursachenden Fahrradfahrers nicht uninteressant. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Berechnung ist die Beurteilung der Fahrgeschwindigkeit des Radfahrers. Sehr oft wird in der Schadenmeldung als Ursache für den Sturz Fahrbahnnässe angegeben. Interessant ist zu wissen, dass der Fahrradreifen eine geringe Aufstandsfläche hat und daher kein Drainagesystem zum Abführen der Nässe braucht. Die geringe Auflagefläche eines Fahrradreifens wird erst bei extremen Geschwindigkeiten (über 100 km/h) aufschwimmen.


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    Titel :

    Plausibilitätsprüfung von Fahrradschäden mit "Streifmuster"


    Weitere Titelangaben:

    Plausibility check of bicycle damages with 'graze pattern'


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2007


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 15 Bilder, 4 Tabellen, 10 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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