Der Leichtbau spielt seit geraumer Zeit in der Pkw-Karosserieentwicklung eine sehr wichtige Rolle. Durch ausgereifte Leichtbaukonstruktionen kann der Treibstoffverbrauch gesenkt werden oder/und andere Fahrzeugeigenschaften zum Beispiel die Fahrdynamik verbessert werden. Der Leichtbau kommt ursprünglich aus der Luftfahrt, weil dort die Reduzierung des Strukturgewichts einen wesentlich höheren wirtschaftlichen Vorteil bringt. In diesem Beitrag werden die Möglichkeiten einiger noch nicht auf den Fahrzeugbau übertragenen Leichtbaumaßnahmen diskutiert. Das Transferpotenzial für den Karosseriebau besteht im starken Fokus in der Entwicklung eines Fahrzeugs auf den Leichtbau, das die konsequente Umsetzung detaillierter Gestaltungsprinzipien ermöglicht. Eingegangen wird auf 1. Methoden der Gewichtsabschätzung und 2. die weltweit nahezu identische Zulassungsvorschriften. Hier liegt das Transferpotenzial für den Karosseriebau in: durchgängiger Regelung der Verantwortung (Entwicklung, Herstellung, Wartung, Betrieb), standardisierte Methoden der Nachweisführung im Zulassungsprozess, einheitliche Sicherheitsstandards. Es wird 3. das luftfahrttechnische Handbuch beschrieben, durch das sich folgendes Transferpotenzial ergibt: - Konformität mit nationalen, europäischen und internationalen Verfahren, die ständig aktualisiert werden, -Berücksichtigung in firmenspezifische Vorschriften, - Basis für bilaterale Arbeiten zur Erstellung von Lieferspezifikationen beziehungsweise Arbeiten. Durch 4. multidisziplinäre Sensitivitätsmatrizen ergibt sich Transferpotenzial für den Karosseriebau ergibt daraus, dass ohne großen Aufwand mehr fachübergreifende Iterationsschleifen möglich sind und die einzelnen Disziplinen mehr Informationen haben und damit in der Lage sind, einen optimalen Kompromiss zu liefern. Durch die 5. Multilevel-Optimierung ergibt sich Transferpotenzial für den Karosseriebau: - Bei Detailoptimierungen werden die globalen Ziele des Konzepts konsequent beachtet. - Konzepte sind schnell bewertbar, weil oft Detailprobleme entscheidend sind. Weiteres Potenzial ergibt sich durch 6. Maßschneidern von Faserverbundwerkstoffen und das 7. Damage-Tolerance-Konzept. Transferpotenzial für den Karosseriebau ergibt sich aus dem niedrigen Strukturgewicht und den relativ geringen Inspektions- und Instandhaltungs-/Wartungskosten.
Karosserieleichtbau - Lernen von der Flugzeugentwicklung
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 108 , 12 ; 1068-1073
2006
5 Seiten, 6 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Karosserieleichtbau: Lernen von der Flugzeugentwicklung
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