Beim Warmumformen crashrelevanter Karosseriebauteile handelt es sich um eine gekoppelte Thermoverformung, bei der nach erfolgter Wärmebehandlung (Austenitisierung) und Umformung eine gezielte Abkühlung mit einhergehender Vergütung der Bauteile stattfindet. Bei martensitaushärtbaren Borstählen, wie der Sorte 22MnB5, steigt dabei die Festigkeit auf über 1300 MPa. Das führt bei den nachfolgenden Beschneideoperationen häufig zu Werkzeugausfällen. Entwicklungen der ISE Innomotive Systems Europe in Bergneustadt ermöglichen nun eine Zusammenlegung der Arbeitsgänge Warmumformen und Beschneiden der Bauteilkanten in einer Operation, die erstmals bei der Graebener Maschinenfabrik in Netphen-Wertenbach realisiert wurde. Nach Auswahl des geeigneten Pressenkonzepts wurde verschiedene Ablaufsimulationen zur Ermittlung des effizientesten Bauteildurchlaufs vorgenommen. Von entscheideneder Bedeutung war dabei eine möglichst kurze Zeitspanne zwischen Einlegen der 950 Grad C warmen Platine und Schließen der Presse. Insgesamt zwölf einzeln regelbare Kühlkreisläufe gewährleisten die auf das Bauteil abgestimmte Abkühlung. Um eine konstante Bauteilqualität sicherzustellen, werden alle signifikaten Parameter geregelt, überwacht und dokumentiert.


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    Titel :

    Karosseriebau. Heiß geformt, kühl kalkuliert


    Beteiligte:
    Decker, Marc (Autor:in) / Engels, Heiko (Autor:in)

    Erschienen in:

    Blech InForm ; 6 ; 24-27


    Erscheinungsdatum :

    2006


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 5 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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