Die so genannten KONTIV-Untersuchungen (Kontinuierliche Erhebung zum Verkehrsverhalten) befassen sich mit dem Verkehrsverhalten der Menschen im Zuge der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Sie bilden eine wichtige Basis bei Entscheidungen für langfristige Entwicklungen der Verkehrsinfrastruktur. Bislang liegen vier solche Erhebungen vor, von denen die drei ersten vor der Wiedervereinigung, die jüngste (genannt 'Mobilität in Deutschland' MID 2002) nach der Wiedervereinigung durchgeführt wurde. Der Beitrag diskutiert die methodischen Probleme bei den Längsschnittanalysen der drei KONTIV 1976 bis 1989 und der MID 2002. Die Analysen umfassen Kennwerte der Verkehrsbeteiligung insgesamt und für einzelne Wegezwecke sowie der Verkehrsmittelnutzung, außerdem Aktivitätsmuster und Gütekennwerte von Regressionsmodellen des Verkehrsverhaltens. Die Ergebnisse zeigen, dass gegenüber den früheren KONTIV-Wellen in der MID 2002 in den Querschnittsanalysen eine bessere Erfassung von Einkaufs- und Freizeitwegen erfolgte und durch zusätzliche Fragestellungen eine genauere personenbezogene und räumliche Differenzierung erlaubt. Dagegen wird der Berufsverkehr in der neueren Untersuchung aufgrund der nun lediglich telefonischen Befragung unterschätzt. Es wird gezeigt, dass die Vergleichbarkeit der alten und neuen KONTIV-Wellen damit nicht in allen Bereichen gegeben ist. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für längsschnittorientierte Analysen der KONTIV sowie für zukünftige KONTIV-Wellen abgeleitet.
Die KONTIVs im Zeitvergleich. Möglichkeiten und Schwierigkeiten beim Vergleich der Erhebungswellen
Temporal comparison of the KONTIVs
Internationales Verkehrswesen ; 58 , 11 ; 519-525
2006
7 Seiten, 5 Tabellen, 17 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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