Auf Vorschlag des General-Motors-Großaktionärs Kerkorian hat GM Renault-Nissan eine Allianz vorgeschlagen und Renault-Nissan scheint interessiert. Es ist jedoch nicht klar, wie Renault-Nissan von einer Partnerschaft profitieren will. Synergien zwischen GM und Renault-Nissan sind zwar denkbar, sie zu heben dürfte aber ein extrem riskantes Manöver sein. Derzeit existieren die möglichen Vorteile nur auf dem Papier, für Renault-Nissan wären die vorhandenen GM-Überkapazitäten in den USA interessant, um etwa Nissan-Fahrzeuge montieren zu lassen, aber dann müssten die enormen Gesundheits- und Pensionskosten von GM mitfinanziert werden. Wirklich sinnvoll wäre eine tief greifende Allianz nur, wenn beide Konzerne auch eine aufeinander abgestimmte Produktstrategie fahren würden. Andererseits läuft derzeit bei Renault-Nissan keineswegs alles rund: der Absatz Nissans sackte im Juni in den USA gegenüber dem Vorjahr um 19 % ab, in Westeuropa um 15 %, in Japan um 10 %. Auch bei Renault schrumpfte der Absatz im Kernmarkt Europa um fast 8 %. Es besteht die Gefahr, dass eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt die bisherigen Erfolge bei der Sanierung von GM und die Zusammenarbeit von Renault und Nissan gefährden würde. Andererseits könnte Renault durch eine Analyse von GM seine eigene Position ausloten. Ein Einblick in die Fahrzeugrenditen auf Modellebene könnte dem Konzern nützen.
Crashtest Americain
Wirtschaftswoche ; 28 ; 58-60
2006
3 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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