Für die Markteinführung von Meereskraftwerken wird die Bewährung der derzeit arbeitenden Prototypen im Dauerbetrieb entscheidend sein. Weltweit rechnet Voith Siemens Hydro mit einem künftigen Anteil der Meeresenergie von 3,5 % am Energieverbrauch und mit dem Bau von 70000 Wellenkraftwerken und Gezeitenkraftwerken. An den europäischen Atlantikküsten ist das Potenzial aufgrund der Strömung besonders hoch und deutsche Hersteller von Turbinen und Steuerungen engagieren sich dort. Die Meeresenergie wird mit der Windenergie verglichen wegen der Rotortechnologie sowie der vergleichbaren Vorteile und Nachteile von Offshore-Anlagen. Einziger wesentlicher Nachteil der Meeresenergieanlagen gegenüber den Windenergieanlagen ist die Formenvielfalt, die den Beginn einer Serienfertigung verzögert. Vor Großbritannien gilt neben dem früher vorgestellten Projekt Pelamis von OPD (Ocean Power Delivery) die Unterwasserturbine von MCT (Marine Current Turbines) als besonders aussichtsreich, an der auch EDF Energie, einer der großen britischen Energieversorger, beteiligt ist. Diese Anlage, Typ Seagen, trägt zwei Unterwasserrotoren pro Säule. Voith Siemens Hydro hat die schottische Firma Wavegen übernommen und plant mit deren Technologie Breakwater-Turbinen an einem Wellenbrecher-Damm vor Spanien. Der Vorteil dieses Systems ist, dass vorhandene Betonkonstruktionen in unmittelbarer Küstennähe (Hafenanlagen) genutzt werden. So kann man auf den Aufwand für Unterwasserkabel verzichten. Anbieter von Windkraft-Steuerungen wie Lust Drivetronics (Unna) und Hydraulikhersteller Bosch Rexroth arbeiten an der komplexen Anlagensteuerung für Meereskraftwerke.
Briten treiben Wellenritt voran. Meeresenergie
Energie Spektrum ; 21 , 3 ; 26-28
2006
3 Seiten, 4 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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