Untersucht wurden Karosserien entsprechend der zweiten Phase der Europäischen Richtlinie zur Verminderung der Verletzungsschwere des Fußgängers bei Fahrzeug-Fußgänger-Kollisionen im Hinblick auf die technische Realisierbarkeit und hinsichtlich auf das Schutzpotenzial bei realen Fußgängerkollisionen. Durch die Analyse sowohl des realen Unfallgeschehens als auch der Impactorversuche konnten die Stoßkörperprüfungen bewertet werden. Die Umgestaltung der Vorderwagenstruktur zur Erfüllung der Kriterien der Europäischen Richtlinie erfolgte für alle vorgeschriebenen Stoßkörperprüfungen in mehreren Optimierungsschleifen. In der ersten Schleife wurde von Modifikationen am Fahrzeug abgesehen, die das Design des Fahrzeugs tiefgreifend beeinflusst hätten. Trotz deutlicher Eingriffe in die Struktur und das Package konnte keine Lösung gefunden werden. Insbesondere der auftretende Zielkonflikt zwischen der Strukturoptimierung für den Kinderkopf- und Hüftanprall war unter den gegebenen Randbedingungen nicht zu lösen. Selbst ein Ansatz, der einen unzulässigen Verlust an Struktursteifigkeit in der Motorhaube zur Folge hatte, war nicht zielführend. Es wurde daher eine zweite Schleife durchgeführt, in der das äußere Erscheinungsbild des Fahrzeugs deutlich modifiziert wurde. In dieser zweiten Optimierungsschleife konnte der kritische Bereich der Haubenvorderkante durch eine Entkopplung des Kinderkopf- und Hüftaufprallbereichs entschärft werden, indem eine querliegende Fuge im Grenzbereich zwischen beiden Gebieten eingebracht wurde. Mit den durchgeführten Optimierungsmaßnahmen am Fahrzeugmodell konnte in der numerischen Simulation eine Unterschreitung aller Grenzwerte aus dem Prüfvorschlag nach EEVC-WG 17 um mindestens 20 % erreicht werden. Die Versuchsergebnisse am Prototypen zeigten, dass eine weitgehende Erfüllung der Kriterien aus der Prüfvorschrift durch die entwickelten Fahrzeugmodifikationen umzusetzen war. Insgesamt zeigte die Betrachtung der realen Unfallszenarien, dass der Prototyp für die untersuchten Konstellationen ein erhöhtes Schutzpotenzial aufweist. Dennoch ist eine intensive Unfallanalyse und eine weitere Überarbeitung des Prüfverfahrens unabdingbar.


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    Titel :

    Schutzpotenzial von realisierbaren Lösungen zum fahrzeugseitigen Fußgängerschutz


    Beteiligte:


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    182 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen



    Medientyp :

    Hochschulschrift


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch







    Nutzen durch fahrzeugseitigen Fussgängerschutz : including translation into English

    Bamberg, Renate / Zellmer, Harald / Bundesanstalt für Straßenwesen | TIBKAT | 1994

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